Lokale Impfstoffproduktion

Impfstoffproduktion in Senegal und Südafrika unterstützen

Vaccines often do not reach places where they are urgently needed, particularly in the countries of the global south. For that reason, it is important to promote vaccine and pharmaceutical production, which would also reduce dependence on imports.
Die Firma Biovac stellt in Südafrika Impfstoffe her. picture alliance/dpa/BELGA / Benoit Doppagne Die Firma Biovac stellt in Südafrika Impfstoffe her.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) engagiert sich gemeinsam mit verschiedenen Partnern für die lokale Produktion von Impfstoffen und Pharmaprodukten in Afrika. Zwei Beispiele verdeutlichen, dass sich das bisherige Engagement lohnt.

In Senegal unterstützt Deutschland die Regierung und den Privatsektor dabei, die Voraussetzungen zu schaffen, um mehr Impfstoffe und andere Pharmaprodukte für den lokalen und regionalen Markt zu produzieren. Ziel ist es, die regulatorischen und institutionellen Kapazitäten des Landes zu stärken und die Produktionskapazitäten auszuweiten. Im Fokus stehen die Umsetzung von Reformen und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine lokale Impfstoff- und Pharmaproduktion, etwa in den Bereichen Ausbildung, Beschaffung oder Produktionskosten.

Konkret wird die „Delivery Unit“ im senegalesischen Gesundheitsministerium dabei unterstützt, ihrer Rolle als Koordinierungseinheit für die Umsetzung der nationalen Strategie zur Wiederbelebung des Pharmasektors gerecht zu werden. Zudem wird die senegalesische Regulierungsbehörde ARP dabei beraten, den WHO-Reifegrad 3 zu erreichen, um selbst Impfstoffe und Pharmaprodukte zulassen zu können. Darunter fällt unter anderem die Unterstützung bei der Digitalisierung. Gleichzeitig unterstützt Deutschland Senegal dabei, den Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften im Pharmasektor zu planen sowie Ausbildungsangebote bereitzustellen.

Darüber hinaus werden lokale Impfstoff- und Pharmaproduzenten bei der Ausweitung ihrer lokalen Produktion beraten, etwa mittels Schulungen zu modernen Produktionsmethoden, beispielsweise in der Biotechnologie. Zudem werden Studien erstellt, etwa zu Energieeffizienz, und Partnerschaften zwischen senegalesischen und europäischen Akteuren im Bereich der Impfstoff- und Pharmaproduktion aufgebaut.

Um die Versorgung der Bevölkerung mit Impfstoffen auch in entlegenen Gebieten zu verbessern, werden 120 Gesundheitsstationen in den Regionen Saint-Louis, Louga und Kolda mit Solaranlagen ausgestattet, die beispielsweise eine durchgehende Kühlung der Impfstoffe ermöglichen.

Impfstoffproduktion in Südafrika

Auch Südafrika strebt die Eigenständigkeit in der Impfstoffproduktion an. Die Voraussetzungen dafür sind gut, dank international wettbewerbsfähiger Forschung, innovativer Wirtschaft sowie einer etablierten Regulierungsbehörde (SAHPRA). Aus all diesen Gründen hat die WHO Südafrika 2021 als Standort für ihren mRNA-Hub ausgewählt.

Der vom Hub aktuell entwickelte mRNA-Impfstoff basiert auf dem Covid-19-Vakzin von Moderna. Die Entwicklung soll in wenigen Monaten – nach Nachweis der Wirksamkeit und Sicherheit – abgeschlossen sein. Erste klinische Studien sind noch in diesem Jahr geplant, die Produktion soll das südafrikanische Unternehmen Biovac testen. Der Hub soll perspektivisch auch mRNA-Impfstoffe gegen weitere Krankheiten wie Tuberkulose, Malaria und HIV/Aids entwickeln und die Technologien mit afrikanischen Unternehmen teilen. 

Anna Lotte Böttcher ist Referentin im Referat für Globale Gesundheitspolitik und Finanzierung im BMZ. Ihr Portfolio umfasst unter anderem die Förderung der lokalen Impfstoff- und Pharmaproduktion in Afrika.
annalotte.boettcher@bmz.bund.de 

Katja Pohlmann leitet das Referat für Globale Gesundheitspolitik und Finanzierung im BMZ. Sie verantwortet hier unter anderem die wichtigen globalen Finanzierungseinrichtungen wie den GFATM, Gavi und GPEI.
katja.pohlmann@bmz.bund.de