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Rohingya-Minderheit

Eine Geschichte der Verfolgung

Die Rohingya sind eine religiöse und ethnische Minderheit. Die meisten von ihnen sind Muslime.
Flüchtlinge überqueren im November 2017 den Fluss Naf, um von Myanmar nach Bangladesch zu gelangen. A. M. Ahad/picture-alliance/AP Photo Flüchtlinge überqueren im November 2017 den Fluss Naf, um von Myanmar nach Bangladesch zu gelangen.

Traditionellerweise und seit Jahrhunderten dokumentiert leben sie im nördlichen Bundesstaat Rakhine (vormals Arakan) in Myanmar. Trotzdem verwehrt ihnen die Regierung Myanmars die Staatsbürgerschaft und bezeichnet sie als „Bengalis“. Die Rohingya-Sprache ähnelt dem Bengali, ist aber anders.

Schon früher – zum Beispiel 1978 und 1991/92 – gab es Fluchtbewegungen aufgrund von Anti-Rohingya-Pogromen. Die aktuellen Flüchtlingszahlen aber sind beispiellos. Internationale Organisationen, darunter auch eine UN-Untersuchungsmission, sprechen angesichts von Morden, Folter, Vergewaltigung und Zwangsarbeit von genozidaler Gewalt in Myanmar. Innerhalb weniger Monate beantragten mindestens 720 000 Rohingya Asyl. Derzeit beherbergt Bangladesch etwa eine Million Rohingya-Flüchtlinge in Lagern nahe der südöstlichen Grenze (siehe Hauptartikel).

In Myanmar werden Rohingya auch in Bezug auf Bildung, Arbeit, Gesundheitsversorgung und Ausübung der Religion diskriminiert. Die Regierung weist alle Anschuldigungen als voreingenommen und politisch motiviert zurück.

Bangladesch ist mit 1 200 Einwohnern pro Quadratkilometer eines der am dichtesten besiedelten Länder der Welt. Das durchschnittliche Jahreseinkommen liegt laut Regierung derzeit bei 1 751 Dollar. Trotz großer eigener Probleme zeigte das Land eine außergewöhnliche humanitäre Größe, indem es eine Million Flüchtlinge aufnahm. (rh/aa)