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Geschlechtergerechtigkeit

Frauen im informellen Sektor besonders benachteiligt

Von den Schattenseiten der informellen Wirtschaft sind Frauen tendenziell stärker betroffen als Männer.
Frauen sind Männern vielerorts untergeordnet. picture alliance / ZB / Matthias Tödt Frauen sind Männern vielerorts untergeordnet.

Sie haben häufig einen geringeren Bildungsstand, auch wenn sich beispielsweise in Afrika die Kluft zwischen den Geschlechtern schließt, was Bildung angeht. Vielerorts sind Frauen den Männern gesellschaftlich untergeordnet und genießen nicht dieselbe ökonomische Teilhabe (zur fehlenden Gleichberechtigung in Burundi siehe Mireille Kanyange auf www.dandc.eu).

Auch im formellen Sektor werden traditionelle Geschlechterrollen weitergeführt. So sind etwa im afrikanischen Finanzsektor die meisten Kreditsachbearbeiter noch immer Männer. Das gleiche gilt für Bank- und Mobile-Money-Agenten, etwa in Nigeria – diese neue Form der Ausweitung von Finanzdienstleistungen verbreitet sich in vielen afrikanischen Ländern schnell. Wo Behörden bei der Kreditvergabe nach der Zustimmung von Ehepartner oder -partnerin fragen, wie das in Uganda der Fall ist, sind Frauen benachteiligt. Ihre Ehemänner erlangen so eine oft unangemessene Kontrolle über ihre Finanzangelegenheiten. Andersherum ist das dagegen kaum der Fall.

Solche Beispiele zeigen, dass Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern bewusst angegangen werden müssen. Indessen profitieren Frauen aber auch heute schon davon, dass sich der formale Sektor ausweitet. Häufig tragen sie selbst zu den entsprechenden Veränderungen maßgeblich bei.


Oliver Schmidt ist Senior Project Manager und Berater in der Abteilung für Finanzsektorentwicklung bei Agriculture and Finance Consultants (AFC) mit Sitz in Bonn. AFC gehört zur GOPA-Gruppe für Projektmanagement und Beratung in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit.
oliver.schmidt@afci.de