Entwicklung und
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Islamophobie

Botschaften des Hasses und der Hindu-Dominanz

Im laufenden Wahlkampf schmückt sich Indiens Premierminister Narendra Modi mit seiner Verachtung für die große muslimische Minderheit. Hindu-Vorherrschaft ist seine Ideologie.
Hindu-chauvinistische Gewalt flammt regelmäßig auf: Ausschreitungen in Delhi Anfang 2020. picture-alliance/Pacific Press/Sajad Hameed Hindu-chauvinistische Gewalt flammt regelmäßig auf: Ausschreitungen in Delhi Anfang 2020.

Anfang dieses Jahres weihte Premierminister Narendra Modi in der nordindischen Stadt Ayodhya einen neuen Ram-Tempel ein. Am selben Ort rissen fanatische Hindus 1992 die jahrhundertealte Babri-Moschee nieder, was zu tödlichen Unruhen in ganz Südasien führte, mit rund 3000 Toten allein in Indien

Damals führte Modis Partei BJP die Unruhen an. Heute instrumentalisiert sie den neuen Tempel zu einem Symbol des Nationalstolzes. 

Niemand bezweifelt, dass der Zeitpunkt der Einweihung bewusst gewählt war, um Modis Wahlkampf zu dienen. Seine Regierung bringt ihre antisäkulare Einstellung immer mehr zum Ausdruck. Vor Kurzem hat sie ein umstrittenes Gesetz zur Änderung der Staatsbürgerschaft in Kraft gesetzt, das vor der Covid-19-Pandemie verabschiedet wurde. 

Das Gesetz hatte eine landesweite Protestbewegung ausgelöst. Es gewährt Geflüchteten aus Pakistan, Afghanistan oder Bangladesch schnellen Zugang zur indischen Staatsbürgerschaft, wenn sie aus religiösen Gründen geflohen sind – schließt jedoch ausdrücklich Muslim*innen aus, obwohl Ahmadi oder Schiit*innen dort häufig diskriminiert werden. Kritiker*innen befürchten zudem, das Gesetz könne dazu benutzt werden, indischen Muslim*innen die Staatsbürgerschaft zu entziehen, wenn ihre Familien keine Dokumente vorweisen können, die belegen, dass sie vor der Teilung im Jahr 1947 im Land gelebt haben. 

Unpatriotische Nationalist*innen 

Die BJP gehört zu einem Netzwerk aus Organisationen, die eine hinduistische Vorherrschaft anstreben. Dominiert wird es von der rechtsgerichteten Kaderorganisation RSS, die Indien zu einer Hindu-Nation machen will. 

Sie unterstützte nicht den Kampf um Unabhängigkeit, dessen Anführer*innen Indien zu einer säkularen Nation machen wollten, die alle Religionen akzeptiert. Auch der Mörder von Mahatma Gandhi war ein RSS-Anhänger. Trotz ihrer unpatriotischen Geschichte behaupten RSS und BJP, die wahren Nationalist*innen Indiens zu sein. Wird Modi wieder Premierminister, dürfte auch die säkulare Demokratie weiter ausgehöhlt werden. 

E+Z/D+C

Governance

Um die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, ist gute Regierungsführung nötig – von der lokalen bis zur globalen Ebene.