Entwicklung und
Zusammenarbeit

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Ernährungssicherheit

Bessere Ausstattung für Saatgutbanken

Saatgutbanken sind wichtig für die Ernährungssicherheit – aber oft in schlechtem Zustand. Der Crop Trust als unabhängige internationale Stiftung ist darauf angelegt, sie zu fördern.
Lebensmittel auf einem Markt in Marokko. picture-alliance/Rainer Hackenberg/Rainer Hackenberg Lebensmittel auf einem Markt in Marokko.

Trotz ihrer Bedeutung für die Sicherung der Welternährung befinden sich vor allem die Saatgutbanken im globalen Süden oft in einem prekären Zustand und kämpfen um Finanzierung. Somit ist die Vielfalt von Nutzpflanzen nicht nur auf den Feldern und in der Natur bedroht, sondern auch in den Genbanken, die eigentlich als sichere Häfen für pflanzengenetische Ressourcen gedacht sind.

Die wichtige Rolle von Saatgutbanken ist allgemein anerkannt – und auch die Tatsache, dass für deren Betrieb internationale Zusammenarbeit unerlässlich ist. Die Bedeutung des Internationalen Vertrages über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (kurz: Internationaler Saatgutvertrag), der 2001 von den FAO-Mitgliedern in Rom verabschiedet wurde und 2004 in Kraft trat, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Der Crop Trust ist der wesentliche Finanzierungsmechanismus des Internationalen Saatgutvertrages für den Bereich Saatgutbanken. Sein Ziel ist der Aufbau eines globalen Systems solcher Banken. Unter anderem fördert er die Konservierung und Dokumentation pflanzengenetischer Ressourcen, den Aufbau von Informationssystemen und die Ausbildung von Personal.

Der Crop Trust verfügt über ein Stiftungsvermögen von derzeit etwa 300 Millionen Dollar, basierend auf Einzahlungen vor allem einiger staatlicher Geber, die am Finanzmarkt angelegt werden. Aus den Zinserträgen und über Drittmittel investiert der Crop Trust jährlich mehr als 20 Millionen Dollar in die Erhaltung und Nutzung von Genbanken sowie in den Aufbau des globalen Systems.

Die dort bewahrte Nutzpflanzenvielfalt ist das einzige globale öffentliche Gut, dessen Erhalt durch eine rechtlich unabhängige, internationale Stiftung gesichert wird. Dieses Konstrukt hat sich im Grundsatz bewährt. Allerdings kann die Stiftung ihren Zweck mit ihren derzeitigen Mitteln längst nicht in vollem Umfang erfüllen.

Mehr ist notwendig, um Nutzpflanzenvielfalt so zu sichern, dass eine ausreichende Grundlage geschaffen ist – zur Ernährungssicherheit, für eine nachhaltige Landwirtschaft und für die Anpassung an den Klimawandel. Daher ist es wichtig, dass traditionelle Geber weiter einzahlen und weitere Finanzierungsquellen erschlossen werden. Wir müssen die Zukunft heute bewahren, für immer, bevor es zu spät ist.

Stefan Schmitz ist Exekutivdirektor von Crop Trust, der internationalen Stiftung zur Bewahrung von Nutzpflanzenvielfalt.
stefan.schmitz@croptrust.org

Governance

Um die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, ist gute Regierungsführung nötig – von der lokalen bis zur globalen Ebene.