Entwicklung und
Zusammenarbeit

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Ausbildung

Globale Problemlöser

Wer den enormen Herausforderungen der globalen Entwicklung, die die Sustainable Development Goals (SDGs) in der Agenda 2030 definieren, beruflich begegnen möchte, ist beim Postgraduierten-Programm (PGP) des Deutschen Instituts für Entwicklungszusammenarbeit (DIE) in Bonn richtig.
Frankreichs Präsident François Hollande, UN Generalsekretär Ban Ki-moon und UNFCCC Exekutivsekretärin Cristina Figueres. picture-alliance/dpa Frankreichs Präsident François Hollande, UN Generalsekretär Ban Ki-moon und UNFCCC Exekutivsekretärin Cristina Figueres.

Das wissenschaftlich fundierte, auf die Politikberatung ausgerichtete Trainingsprogramm steht allen unter 30-jährigen Post-Master-Graduierten aus der EU offen, die die deutsche Sprache nahezu muttersprachlich beherrschen.

Das Programm zielt auf alle relevanten Ebenen: die politische Steuerung in Minis­terien (zum Beispiel im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, BMZ) und anderen Behörden; Projektmanagement (etwa bei der KfW-Entwicklungsbank, der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, der GIZ) und Beratung im Privatsektor (zum Beispiel bei der GFA in Hamburg oder bei der GOPA in Bad Homburg).

Gebraucht werden Fachleute, die über den Tellerrand ihrer eigenen Disziplin blicken und komplexe Managementaufgaben in interdisziplinären und multikulturellen Teams bewältigen können.


Lernen – Diskutieren – Lösen

In einer neunwöchigen Plenarphase vermitteln Wissenschaftler des DIE theoretisch und anhand vieler Fallbeispiele das nötige Wissen. Ergänzend gibt es Diskussionen mit erfahrenen Vertretern der politischen – vor allem der ministeriellen – Praxis und der technischen Zusammenarbeit. Abschließend werden in einem dreitägigen Planspiel Regierungsverhandlungen simuliert, beratend begleitet von Fachpersonal aus BMZ, GIZ und KfW.

Es folgt eine elf- bis zwölfwöchige Vorbereitungsphase für eine Feldforschung, für die die 18 Teilnehmenden in drei Länderarbeitsgruppen eingeteilt werden. Unter Leitung eines Wissenschaftlers des DIE und beraten durch eine Expertengruppe, entwickeln sie in enger Kooperation mit einer Partnerinstitution des vorab ausgewählten Landes ein Forschungsprojekt. Dessen Ergebnisse müssen im Interesse der Partnerinstitution liegen und beratende Aspekte integrieren, indem Politikempfehlungen an die deutsche beziehungsweise europäische politische Steuerungsebene gegeben werden – genau dorthin, wo die Teilnehmenden nur wenig später beruflich einsteigen sollen.

Auf diese Vorbereitung folgt der zehn- bis elfwöchige Forschungsaufenthalt im Land bei der Partnerinstitution sowie an weiteren Orten und bei kooperierenden Einrichtungen. Die Teams führen ausführliche qualitative Interviews für ihre Studie und werten sie aus.


Persönliche Entwicklung

Die lange, intensive Arbeit in der Kleingruppe erfordert eine gute Vorbereitung und Weiterentwicklung der persönlichen Kompetenzen. Denn anders als bei Praktika mit festen Rahmen müssen die Teams, die sich erst seit kurzem kennen, die Rahmenbedingungen selbst erstellen, ausbauen und pflegen. Teambuilding-Trainings begleiten diesen Prozess und stellen eine der wichtigsten Aufgaben für die Länderarbeitsgruppen dar, nämlich den persönlichen und professionellen Umgang miteinander zu erlernen und mit den Herausforderungen des Vorhabens in der Feldforschung in Einklang zu bringen.

Die Bewerber für das PGP kommen aus verschiedenen Masterstudienrichtungen. Sie haben beispielsweise Wirtschafts- oder Politikwissenschaften, Global Development Studies oder Geografie, Agrarökonomie oder Friedens- und Konfliktforschung studiert. Viele haben sich schon als junge Menschen mit globalen (Un-)Gerechtigkeitsfragen befasst und Arbeitsaufenthalte oder Praktika in Ländern des globalen Südens oder in Transformationsländern absolviert. Voraussetzung ist es, fließendes Englisch sowie eine zweite UN-Sprache oder Portugiesisch „gesprächssicher“ zu beherrschen.

Mit der Bewerbung bekunden die Post-Master-Graduierten ihr Interesse, bei einem der oben genannten öffentlichen Arbeitgeber tätig zu werden, sowie ihre Bereitschaft zu kürzeren und längeren Auslandsaufenthalten. Das macht sie attraktiv für Einstiegsstellen, auch ohne bereits zwei Jahre Berufserfahrung vorweisen zu können.

Regine Mehl


Link
Ausbildung am DIE:
http://www.die-gdi.de/ausbildung/