Armutsbekämpfung
Benachteiligte Gemeinschaften erreichen
In Mombasa und den angrenzenden Bezirken Kilifi und Kwale ist die AKF bereits seit fast 40 Jahren in der Vorschul- und Schulbildung aktiv. Mehrere Millionen Dollar wurden ausgegeben und verschiedene Partner, wie etwa die kanadische Regierung, haben sich beteiligt.
1982 reiste der Aga Khan nach Mombasa, wo er muslimische Führer traf. Sie berichteten ihm von einem Bedarf an verbesserter Grundschulbildung. Die Situation in Mombasa war ernst, da weniger muslimische als christliche Kinder die Grund- und Sekundarschule besuchten und die muslimischen Kinder schlechtere Leistungen erbrachten.
Den Eltern war bewusst, dass das Problem sehr früh beginnt. Aufgrund der unsicheren Grundbildung der frühen Jahre fielen viele Kinder durch die Prüfungen an den Grund- und Sekundarschulen. Weil sie an der Schulbildung scheiterten, blieben sie in einem Teufelskreis von Unwissen, Analphabetismus und Armut gefangen. Wissenschaftler bestätigten dies in einer Studie von 1983. Laut der Studie ist „qualitativ hochwertige Vorschulbildung für 3- bis 6-Jährige entscheidend für ihre Zukunft“. Deshalb begann die AKF sich zu engagieren.
Seither haben mehr als 250 000 Kinder von dem Programm profitiert – nicht alle waren Muslime. Die AKF wirbt nicht für einen konfessionsgebundenen Ansatz, sondern fördert das friedliche Zusammenleben aller Gemeinschaften.
An der Küste Kenias engagiert sich die AKF schon lange für die Verbesserung der Ernährungssicherheit. Zu Beginn der Programme zur Unterstützung ländlicher Regionen wurden Modellprojekte in drei der ärmsten Bezirke der Region durchgeführt. Laut einem AKF-Mitarbeiter herrschen an diesen Orten „raue klimatische Bedingungen, sie sind geografisch abgelegen und haben einen insgesamt geringen Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen“. Viele Einwohner haben noch immer keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, die Infrastruktur ist schlecht und der Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung ist eingeschränkt.
Das Programm ist über einen Zeitraum von 15 Jahren von vier auf 195 Gemeindeorganisationen angewachsen, die über 230 000 Mitglieder zählen. Laut AKF hat das Programm geholfen, 121 Dämme und kleine Wasserspeicher auf Bauernhöfen zu errichten. Die Zielgemeinden erhalten dadurch Zugang zu Wasser für die häusliche und wirtschaftliche Nutzung. Außerdem hat das Programm geholfen, den Zugang zu Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene für 30 000 Kinder in 50 Schulen zu verbessern.
Ein weiterer Erfolg sind die 47 Kilometer langen Wasserleitungen, die 24 000 Gemeindemitglieder versorgen. Familien wurden dazu ermuntert, Gemüsegärten anzulegen, um ihre Ernährung zu verbessern. Außerdem wurden 250 000 Bäume gepflanzt. Die Stiftung sagt, dass sie über 200 000 kenianische Bauern in Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung trainiert hat. Die Zahlen sind beeindruckend.
Im ländlichen Tansania verfolgt die AKF einen ähnlichen Ansatz. Zielgruppe sind Kleinbauern in den abgelegenen Regionen Lindi und Mtwara nahe der Grenze zu Mosambik. „Das Programm unterstützt mehrere wirtschaftliche Aktivitäten zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion durch Steigerung der Produktivität und schult Bauern in verbesserten Vermarktungsstrategien“, sagt ein AKF-Sprecher. „Der Hauptfokus liegt auf den Wertschöpfungsketten für Reis und Sesam sowie einem verbesserten Zugang zu Finanzdienstleistungen durch gemeindebasierte Spargruppen." Die Spargruppen ermöglichen es Haushalten, ihre Mittel zusammenzulegen und kleine Kredite aufzunehmen.
Für das Jahr 2014 berichtete die Stiftung, dass insgesamt 54 000 Kleinbauern ihre Reis- und Sesamernte verdoppelt und dabei zunehmend umweltfreundliche landwirtschaftliche Praktiken genutzt haben. Durch die Mikrofinanzinitiative hatten Ende 2013 mehr als 120 000 Menschen einen Betrag von insgesamt 2,2 Millionen Dollar gespart. (as)