Entwicklungsfinanzierung
Klimafinanzierung und humanitäre Hilfe
Ein Monitoring der Finanzflüsse im Klimabereich und erst recht Prognosen darüber sind sehr schwierig, weil es keine gültige Definition dessen gibt, was Klimafinanzierung genau ausmacht.
Ganz offensichtlich verdrängt die Klimafinanzierung aber nicht wie befürchtet andere Formen der offiziellen Entwicklungshilfe (official development assistence – ODA); sie wächst in etwa demselben Maße. Die klimarelevante ODA für die ärmsten Entwicklungsländer ist gestiegen, und besonders die Mittel für Klimaanpassung werden deutlich weiter steigen. Aller Voraussicht nach werden die ODA-Klimafinanzierungen dennoch im Vergleich zu anderen Finanzierungen relativ zurückgehen.
Generell ist die gesamte Klimafinanzierung weit hinter den Erwartungen und Versprechungen geblieben. Klimaprogramme werden vor allem durch nichtkonzessionäre Darlehen, Exportkredite, Green Bonds und Direktinvestitionen unterstützt. Aber diese sind freiwillig und bleiben anfällig für ein Scheitern bei der Umsetzung. Das derzeitige Niveau der Klimafinanzierung wird von der OECD mit 57 Milliarden Dollar angegeben, davon 41 Milliarden in Form öffentlicher Mittel und knapp 15 Milliarden an privaten Mitteln.
Den Umfang der humanitären Hilfe zu prognostizieren ist kaum möglich, da er je nach Häufigkeit und Umfang von Naturkatastrophen und Konflikten schwanken wird. Vermutlich wird er in den nächsten Jahren eher steigen, aber nicht unbedingt durch traditionelle Geber, sondern eher durch Nicht-OECD-Staaten, Philanthropen oder Stiftungen. Von der Gesamt-ODA waren 2017 15,3 Milliarden Dollar für humanitäre Hilfe, ein Anstieg von 6,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. (up)