Entwicklung und
Zusammenarbeit

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Laos/Vietnam

Wälder sind die grüne Lunge der Erde

Die KfW Entwicklungsbank organisiert mit ihrem „Development Finance Forum“ (DFF) regelmäßig eine Fachveranstaltung mit Experten aus aller Welt zu einem aktuellen Thema der Entwicklungszusammenarbeit. Dieses Jahr ging es am 6. und 7. Oktober um die Verbindung von Klima- und Biodiversitätsschutz. Anlässlich des DFF veröffentlichte die KfW eine Beilage in E+Z/D+C, woraus wir Beiträge einzeln auf unserer Website veröffentlichen. Dieser Beitrag beschäftigt sich damit wie die KfW hilft, bedrohte Gebiete in Laos und Vietnam zu erhalten, die einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Ein Dorf im Xe Sap Nationalpark in Laos. Ein Dorf im Xe Sap Nationalpark in Laos.

Es ist ein riesiges Gebiet mit vielen Bäumen, Sträuchern und immergrünem Dschungel: Der Xe Sap Nationalpark in Laos grenzt direkt an Zentralvietnam. Die großen Waldflächen sind gewaltige Kohlenstoffspeicher und Lebensraum für viele bedrohte und seltene Arten. Sie erfüllen eine wichtige Funktion als Senken von Treibhausgasen und sind natürliche Garanten für den Klimaschutz. Doch die Vielfalt an Natur und Biodiversität ist bedroht – durch Brandrodung, illegalen Holzhandel, verbotene Jagd auf seltene Tiere und Wilderei.

Die KfW Entwicklungsbank unterstützt im Auftrag der Internationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung ein Programm, das dazu beiträgt, den laotischen Nationalpark, drei weitere Naturschutzgebiete in Vietnam und zwei Waldkorridore zu schützen, um die Biodiversität zu erhalten und einen wichtigen Beitrag beim Kampf gegen den Klimawandel zu leisten.

Dabei hat das Schutzgebietsmanagement verschiedene Aspekte: „Anrainer werden beim nachhaltigen Management ihrer Dorfwälder unterstützt. Außerdem bilden wir Ranger aus, die regelmäßige Kontrollgänge durchführen“, erläutert Portfoliomanager Adrian Klocke. Die jungen Männer leben in Lagern, schlafen auf dünnen Matratzen in Schlafsäcken auf dem Boden und spüren bei ihren Patrouillen illegale Lager von Wilderern auf und entdecken Tierfallen. Im vergangenen Jahr zerstörten die Ranger bei ihren Kontrollgängen auf vietnamesischer und laotischer Seite durchschnittlich mehr als 35 Tierfallen pro Tag. Die Ranger installieren auch Kamerafallen, die ausgelöst werden, wenn Tiere unmittelbar vorbeilaufen. Das lässt Rückschlüsse auf die Artenvielfalt im Park zu.

Aber Klima und Naturschutz kann nur gelingen, wenn man die Menschen einbezieht. Für die Bewohner werden deshalb Alternativen entwickelt, um Einkommen zu schaffen – damit sie nicht mehr wie bislang in die Schutzgebiete eindringen, um Früchte zu sammeln, illegal Holz zu schlagen oder zu wildern. Die KfW unterstützt freiwillige Initiativen und Jugendgruppen, die in den Dörfern mit Musik, Theater und Tanzvorführungen für den Naturschutz werben.

In der Region gibt es die typischen asiatischen Dörfer: Hütten sind auf Pfählen gebaut, Kinder in kurzen Hosen und T-Shirts laufen barfuß über die nackte Erde. Einige Frauen tragen Babys auf dem Arm, in Fenstern hängt Wäsche zum Trocknen. Die Dorfbewohner erzählen, dass sie früher gar nicht wussten, wo das Schutzgebiet beginnt – aber die Grenze jetzt achten und gutes Einkommen erzielen, indem sie Bananen oder Reis anbauen, Hühner oder Fische züchten, die sie auf dem Markt verkaufen.

Und gleichzeitig hat der Kampf gegen die Wilderei durch die Corona-Pandemie an Bedeutung gewonnen: Zuvor wurden Wildtiere in Vietnam und Laos häufig wahllos gejagt, konsumiert und im ganzen Land gehandelt. Dadurch war die Gefahr groß, dass gefährliche Krankheitserreger, die die Tiere in sich tragen, auf Märkten oder in Restaurants verbreitet werden. Das Projekt hat mit seinen Aktivitäten dazu beigetragen, dass viele Wildtierhändler ihr Geschäft eingestellt haben. Die Verstöße gegen Gesetze gegen den illegalen Wildtierhandel in Restaurants, traditionellen medizinischen Geschäften und auf Märkten gingen stark zurück.


Michael Ruffert