Entwicklung und
Zusammenarbeit

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G20

Eine Welt – unsere Verantwortung

Die Bundesregierung setzt die Nachhaltigkeits-Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals – SDGs) hoch auf die Tagesordnung des G20-Gipfels in Hamburg. Hans-Joachim Fuchtel, parlamentarischer Staatssekretär bei dem Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, erklärt, worum es geht.
„Die Stabilität und Widerstandskraft der Gesundheitssysteme der internationalen Gemeinschaft müssen gestärkt werden“: Untersuchung einer schwangeren Frau in Brazzaville. Heine/Lineair/Image Broker „Die Stabilität und Widerstandskraft der Gesundheitssysteme der internationalen Gemeinschaft müssen gestärkt werden“: Untersuchung einer schwangeren Frau in Brazzaville.

Global haben wir entwicklungspolitisch bereits viel erreicht: Die absolute Armut hat sich reduziert, es wird weltweit mehr Nahrung produziert, Krankheiten werden bekämpft und immer mehr Menschen haben Zugang zu Bildung. Dennoch müssen weitere und größere Anstrengungen unternommen werden, um Armut, Hunger und Ungleichheit endgültig zu überwinden und die Konsequenzen des Klimawandels abzumildern.

Mit Blick auf die großen globalen Herausforderungen unserer Zeit wurde auf dem Gipfel der Vereinten Nationen in New York im September 2015 die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Sie hat die Form eines Weltzukunftsvertrags und soll allen Menschen in der Welt bis zum Jahr 2030 ein Leben in Würde, Frieden und Freiheit und in einer gesunden Umwelt ermöglichen. Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 verknüpfen das Nachhaltigkeitsprinzip mit den drei Dimensionen von sozialer, ökologischer und ökonomischer Entwicklung. Sie werden getragen vom Geist einer neuen globalen Partnerschaft, denn erstmals sind alle Staaten der Weltgemeinschaft – reiche wie arme – gleichermaßen aufgefordert, sich für ihre Erreichung einzusetzen.

Die Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) werden bei der Umsetzung der Agenda 2030 eine Schlüsselrolle einnehmen. Erster Schritt dafür war die Verabschiedung eines Aktionsplans auf dem G20-Gipfel in China vergangenen Herbst. In diesem Jahr hat Deutschland den G20-Vorsitz inne. Das bietet die Chance, entschieden voranzugehen und die Umsetzung der Agenda 2030 zügig mit Leben zu füllen.

Unter deutscher Präsidentschaft soll die G20 als zentrales Forum für die internationale Wirtschaftszusammenarbeit gestärkt werden. Dabei geht es uns darum, sich gemeinsam wichtigen internationalen Herausforderungen zu stellen. Dies schließt den fortschreitenden Klimawandel, sich verschärfende Umweltrisiken wie Dürren oder Überschwemmungen sowie die Bekämpfung von Fluchtursachen mit ein.

Die Erfahrungen mit Ebola haben uns gezeigt, dass die Stabilität und Widerstandskraft der Gesundheitssysteme der internationalen Gemeinschaft gestärkt werden müssen. Das wollen wir ganz praktisch mit einer gemeinsamen Pandemieübung angehen. Zudem ist uns ein gemeinsames Vorgehen gegen Antibiotikaresistenzen wichtig. Außerdem wird sich die G20 mit der rasanten Digitalisierung unserer Welt befassen, die bereits tiefgreifende Veränderungen für Wirtschaft und Gesellschaft nach sich zieht. Ziel muss es sein, dass alle – insbesondere auch Frauen in Entwicklungsländern – von den Chancen der Digitalisierung profitieren können. Andere wichtige Themen werden Informationsaustausch, Steuergerechtigkeit und Transparenz sowie nachhaltige Lieferketten sein.

Ganz besonders wollen wir die Partnerschaft der G20 mit Afrika fördern. Unter dem deutschen Vorsitz möchten wir gemeinsam mit interessierten afrikanischen Partnern daran arbeiten, mehr nachhaltige Investitionen des Privatsektors in Afrika zu ermöglichen. Dazu braucht es attraktive und verlässliche Rahmenbedingungen vor Ort sowie engagierte Unternehmen – auch aus Deutschland.  

Für all diese Herausforderungen braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung der Staaten, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft. Lösungsansätze können nur gemeinsam gefunden und erfolgreich umgesetzt werden. Die praktische Erfahrung vor Ort zählt – alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland können einen Beitrag leisten, diskutieren, Erfahrungen mit anderen im In- und Ausland austauschen – und so aktiv unsere Welt mitgestalten. In vielen Gesprächen, die ich mit unterschiedlichen Interessensgruppen und Akteuren führe, wird mir immer wieder deutlich, wie hoch das Engagement auf lokaler Ebene für nachhaltige Entwicklung ist – hierauf gilt es unbedingt aufzubauen!


Hans-Joachim Fuchtel ist parlamentarischer Staatssekretär bei dem Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
http://www.bmz.de