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Energieversorgung

Biogas-Innovation: Saubere Energie und Dünger für Malawis Bauern

Das malawische Start-up EcoGen verwandelt Tierabfälle in Biogas und Biodünger und bietet Bauern so günstige Energie und nachhaltige landwirtschaftliche Lösungen – eine Innovation, die auch die Abhängigkeit von Holz und chemischen Düngern verringert.
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In Malawi bleibt der Zugang zu Elektrizität eine große Herausforderung. Da viele Menschen nicht an das Stromnetz angeschlossen sind, müssen sie auf alternative Energiequellen zurückgreifen. In den ländlichen Gebieten Malawis, wo die meisten Menschen in Armut leben, wird oft Holz zum Kochen verwendet. Diese starke Abhängigkeit von Holz schadet der Umwelt erheblich.

Angesichts der Energiekrise im Land entwickelte Clement Kandodo, Absolvent der Lilongwe University of Agriculture and Natural Resources (LUANAR), eine Lösung, um den wachsenden Energiebedarf zu decken. 2016 gründete er EcoGen, ein Start-up, das mit Bauern der Malawi Milk Producers Association (MMPA) zusammenarbeitet, um Energie aus Tierabfällen zu gewinnen.

EcoGen hat sich zum Ziel gesetzt, Biogas aus Abfällen zu gewinnen, um Haushaltsgas und Dünger bereitzustellen. Das Start-up arbeitet mit Milchbauern zusammen, da diese durch ihre Rinderhaltung unkomplizierten Zugang zu großen Mengen Tierabfällen haben.

Godfrey Kwelete ist einer der Landwirte, die von EcoGens Biogasprojekt profitieren. Er besitzt sieben Rinder und sammelt jede Woche den Mist aus dem Pferch, um ihn in den Systemvergärer zu geben, der Biogas und flüssigen beziehungsweise Biodünger produziert.

„Als ich von EcoGens Biogastechnologie und der Produktion von Biogas und Biodünger gehört habe, wollte ich mehr darüber erfahren“, sagt er. „Ich ließ mir das Vorgehen erklären und entschied mich, es auszuprobieren.“

Mit dem Biogassystem kann Kwelete nun Biodünger sammeln, den er auf seinen Feldern verwendet.

„Ich spare viel Geld, weil Dünger zu teuer geworden ist. Biodünger hingegen ist günstig, wenn man die benötigten Materialien oder Abfälle für das Biogassystem hat“, sagt er. Außerdem nutzt er das erzeugte Gas zum Kochen und Beleuchten.

Auch Patrick Jere, ein Vieh- und Geflügelbauer in Lilongwe, nutzt EcoGens Biogassystem und berichtet von seinen vielfältigen Vorteilen.

„Seit der Installation des Biogassystems kann ich komplett auf chemische Düngemittel verzichten. Jetzt setze ich nur noch auf Biodünger, der nicht nur günstiger, sondern auch besser für meine Farm ist“, schreibt Jere auf Facebook.

EcoGen bietet Biogassysteme von sechs bis 40 Kubikmetern an. Trotz der Vorteile können sie sich nicht viele Bauern leisten. Kwelete kaufte ein Acht-Kubikmeter-System für 288 000 MK (etwa 150 Euro) und ein 12-Kubikmeter-System für 399 000 MK (etwa 205 Euro).

Wonderful Mkhutche, Kommunikations- und Markenbeauftragter bei EcoGen, erklärt, dass das Unternehmen Kredite an Bauern vergibt, um ihnen den Zugang zu Biogassystemen zu ermöglichen. In Genossenschaften organisierte Milchbauern können die Systeme dann in bis zu zwei Jahren abbezahlen.

Initiativen wie die von EcoGen müssen landesweit ausgeweitet werden. Der Energiebedarf bleibt hoch, doch es mangelt an bezahlbaren und umweltfreundlichen Lösungen. Die Regierung muss mehr Bürger*innen ans Stromnetz anschließen und alternative Energien bereitstellen. Dies hinauszuzögern, wird nur die Umwelt gefährden, weil dann arme Menschen weiterhin auf Brennholz setzen.

Raphael Mweninguwe ist freiberuflicher Journalist in Malawi. 
raphael.mweninguwe@hotmail.com 

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