Zusammenarbeit von Weltbank und IWF evaluiert

Die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IWF) sollten enger kooperieren, um die Wirksamkeit ihrer Arbeit zu erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommt eine von Bank und Fonds vor einem Jahr einberufene sechsköpfige Untersuchungskommission aus ehemaligen Finanzministern und hochrangigen Regierungsbeamten. Das Verhältnis der beiden Institutionen sei zu stark von Konkurrenzdenken und von Vorbehalten geprägt, heißt es in dem Untersuchungsbericht, den die Prüfer Ende Februar vorlegten. „Es gibt zurzeit keinen echten Dialog zwischen der Bank und dem Fonds über ihre jeweiligen Strategien und die möglichen Auswirkungen auf die künftige Zusammenarbeit“, stellt der Bericht fest. Die besten Ergebnisse haben die beiden Einrichtungen nach Ansicht der Prüfer bisher immer dann erzielt, wenn sie eng kooperiert haben, wie zum Beispiel in der Entschuldungsinitiative für arme Länder (HIPC). Die Kommission empfiehlt, die Kontakte stärker zu institutionalisieren, zum Beispiel durch den Austausch von Mitarbeitern und die Einrichtung einer ständigen Arbeitsgruppe beider Exekutivdirektorien. Wenn möglich sollten die Mitgliedsländer künftig nur einen Exekutivdirektor für beide Institutionen ernennen.

Laut dem Bericht sollte der Fonds zudem nur noch kurzfristige Hilfe zur Überbrückung von Zahlungsbilanzproblemen leisten und die langfristige Entwicklungsfinanzierung der Weltbank überlassen. Die Gelegenheit zu einem solchen Rückzug sei günstig, da langfristige Kreditzusagen des Fonds in den vergangenen zwei Jahren deutlich zurückgegangen seien. Aufgabe des IWF sei es, die makroökonomische Stabilität und die Leistungsbilanzen seiner Mitglieder im Blick zu behalten. Für entwicklungspolitisches Mikromanagement hingegen sei die Weltbank zuständig. (ell)

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