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Waffen

Libysche Waffen und die Unruhen in Mali

Während der mehr als 40 Jahre, die Gaddafi an der Macht war, legte sich Libyen enorme Waffenlager zu. Schwere wie leichte Waffen wurden verstreut im Land verwahrt.
Während der Revolution in Libyen war es leicht, an Waffen heranzukommen. Marcilhacy Cyril/picture-alliance/dpa Während der Revolution in Libyen war es leicht, an Waffen heranzukommen.

Als die NATO während der Revolution 2011 eine Flug­verbotszone durchsetzte, wurden etliche Waffendepots bei Luft­angriffen getroffen. Kaum waren sie nicht mehr angemessen bewacht, verkamen sie quasi zu Selbst­bedienungs-Supermärkten. Nach der Revolution nahmen sich Milizen aus den ehemaligen Armee-Arsenalen, was sie gerade brauchten.

Aus den libyschen Waffenlagern verschwanden insbesondere Klein- und Leichtwaffen (SALW). Sie sind leicht zu transportieren und einfach zu verstecken. Diese Waffen sind in persönlichen wie staatlichen Konflikten brauchbar. Diese werden tendenziell schlimmer, wenn SALW leicht erhältlich sind.

Ein aktuelles Beispiel ist Mali. Das Volk der Kel Tamasheq, auch als Tuareg bekannt, hat bereits viele Kriege gegen die Regierung geführt. Viele Tuareg dienten Gaddafi als Söldner. Nach seinem Sturz flohen sie in ihre Heimat, ausgerüstet mit allem, was sie aus seinen gut ausgestatteten Waffenlagern mitnehmen konnten. Die Tuareg haben in ihrer Geschichte den Handel auf Routen durch die Sahara optimiert. In den vergangenen Jahren wurden vermehrt Drogen in den Norden und Waffen in den Süden geschmuggelt.

Zugleich entstanden in Nordafrika Netzwerke militanter Islamisten, mit loser Verbindung zu Al Qaeda. Die berechtigten Klagen der Kel Tamasheq, und die Aspirationen der islamistischen Militanten zusammen mit der guten Verfügbarkeit von SALW ergaben eine explosive Mischung: Innerhalb weniger Monate kam es in Nordmali zu gewaltvollen Unruhen, bei denen Hunderte getötet wurden. Der Anschein einer politischen Ordnung wurde erst wieder hergestellt, als Frankreich Truppen entsandte. Ob Mali nach den Präsidentschaftswahlen Ende Juni wieder zu Frieden findet, bleibt ungewiss. (ma/mk/ck)

 

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