Weltbericht
Weniger Konflikte mit Kindersoldaten
Im vorherigen Report, der vor vier Jahren erschien, wurden noch 27 Länder angeprangert. Zuletzt hätten noch neun Regierungen Menschen im Alter von unter 18 Jahren in Kämpfe geschickt – vier Jahre zuvor sei es noch eine mehr gewesen.
Laut Angaben der Koalition aus mehreren Organisationen der internationalen Zivilgesellschaft ist der Trend erfreulich, spiegelt aber vor allem wider, dass viele bewaffnete Konflikte zu Ende gegangen sind. Das gilt mittlerweile auch für Nepal und Indonesien, die im aktuellen Bericht noch genannt werden. Den Autoren zufolge werden Kinder regelmäßig als Kämpfer oder Spione eingesetzt, sobald Krieg ausbricht oder gewaltsame Auseinandersetzungen eskalieren. Bemühungen um Demobilisierung von Kindern in Konfliktfällen hätten bislang nur „begrenzten Erfolg“.
Als positiv bewertet die Koalition, dass der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag wegen der Rekrutierung von Kindern Verfahren gegen Mitglieder bewaffneter Gruppen aus der Demokratischen Republik Kongo und Uganda eingeleitet hat. Auch der Special Court for Sierra Leone und Wahrheitskommissionen dort sowie in Liberia und Ost-Timor werden in diesem Zusammenhang lobend erwähnt.
Das zivilgesellschaftliche Netzwerk begrüßt, dass inzwischen 120 Staaten im UN-Kontext ein Protokoll zum Thema (Optional Protocol to the Convention of the Rights of the Child on the involvement of children in armed conflicts) ratifiziert haben. 2004 waren es erst 77. Es sei aber weiterhin viel Druck nötig, um internationale Aufmerksamkeit zu gewinnen. (dem)