Entwicklung und
Zusammenarbeit

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Starke Bande zwischen China und Afrika

Immer öfter kommt hoher Besuch, das Handelsvolumen wächst, und auch der kulturelle Austausch wird intensiviert. China ist an guten Beziehungen zu afrikanischen Ländern interessiert und will deren Entwicklung als Partner auf Augenhöhe unterstützen.

[ Von Wang Hongyi ]

2006 konnten China und Afrika auf 50 Jahre diplomatische Beziehungen zurückblicken. In dieser Zeit wurde die chinesisch-afrikanische Freundschaft immer enger. Derzeit treten die bilateralen Beziehungen in eine neue Phase ein. Im November 2006 fand in Peking das China-Africa Cooperation Forum statt, an dem 41 afrikanische Staatspräsidenten und Regierungschefs teilnahmen. Anfang 2007 gab die chinesische Regierung eine Erklärung über ihre Afrika-Politik ab. Im Frühjahr besuchte Präsident Hu Jintao acht afrikanische Länder. Bereits 2001, 2004 und 2006 war er auf dem Kontinent gewesen, ebenso wie fast alle anderen wichtigen Regierungsmitglieder. Die Kommunistische Partei Chinas hat zu mehr als 60 politischen Parteien in über 40 afrikanischen Ländern Beziehungen aufgebaut. Das China-Africa Cooperation Forum hat bereits dreimal auf Ministerebene getagt und sich als feste Einrichtung etabliert.

Keine Frage, Peking ist an engen Beziehungen zu Afrika sehr interessiert. China und die Länder Afrikas zählen zu den armen Nationen; sie stehen vor derselben Herausforderung, Frieden zu wahren und Entwicklung voranzubringen. Afrika war aber auch schon früher von Bedeutung für China. Die Volksrepublik hat sich schon immer für die gleichberechtigte Teilnahme der afrikanischen Länder in internationalen politischen Angelegenheiten eingesetzt und sich gleichzeitig gegen die Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten gestellt. In Afrika hat diese Haltung China Vertrauen und Anerkennung gebracht.

Zugleich wissen die afrikanischen Länder Chinas Rolle als großes Entwicklungsland und ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats zu schätzen. Als der Westen Peking diplomatisch isolierte, hielten die afrikanischen Länder zur Volksrepublik und halfen ihr, ihre rechtmäßige Rolle in den Vereinten Nationen wiederzuerlangen. China will die internationale Politik demokratisieren und eine harmonische multipolare Welt aufbauen. Die afrikanischen Regierungen unterstützen diesen Ansatz. Sie respektieren zudem die territoriale Integrität und Souveränität Chinas und unterstützen es sowohl in seinen friedlichen Bemühungen um eine Wiedervereinigung als auch in der Tibet-Frage und in Menschenrechtsbelangen. Dadurch halfen sie in vielen Fällen, gegen China gerichtete Bestrebungen auf internationalen Konferenzen zurückzuweisen.

China und Afrika setzen sich gemeinsam für Frieden und Sicherheit ein. Die Wunden der kolonialen Vergangenheit in Afrika und erhebliche Veränderungen in der internationalen politischen Landschaft haben auf dem Kontinent zu Verwerfungen in ethnischen und religiösen Fragen geführt, die durch regionale soziale und sicherheitspolitische Probleme zusätzlich verschärft werden. Immer wieder muss sich der UN-Sicherheitsrat mit Krisen in Afrika beschäftigen. China hat sich aktiv an UN-Friedenstruppen beteiligt und unterstützte sie materiell und finanziell. Derzeit sind 1300 chinesische Militärangehörige in UN-Einsätzen in Afrika – ein Beleg für Chinas Beitrag zum Erhalt der internationalen Sicherheit.

Die wirtschaftliche Ebene

Auch die wirtschaftlichen Kontakte werden enger. Alle Entwicklungsländer haben das gemeinsame Ziel, die Wirtschaft anzukurbeln, zu wachsen und den Menschen eine bessere Lebensgrundlage zu bieten. Angesichts der ökonomischen Globalisierung müssen die Entwicklungsländer sich gemeinsam darum bemühen, ungerechte Regeln der Weltwirtschaft zu korrigieren. Sie müssen in wichtigen Fragen zusammenhalten, um für sich Vorteile zu erzielen und nicht benachteiligt zu werden. Zudem ergänzen sich die chinesische und die afrikanische Wirtschaft: Sie sind auf die Rohstoffe der einen und die Absatzmärkte der anderen Seite angewiesen.

In den 1950er Jahren betrug das chinesisch-afrikanische Handelsvolumen gerade einmal zehn Millionen US-Dollar. 2006 lag es bei 55,5 Milliarden Dollar. China hat Handelsbeziehungen zu allen afrikanischen Ländern. 900 chinesische Unternehmen sind auf dem Kontinent geschäftlich aktiv. Insgesamt belaufen sich die chinesischen Investitionen in Afrika auf 6,7 Milliarden Dollar und umfassen Bereiche wie Handel, verarbeitende Industrie, Rohstoffgewinnung, Landwirtschaft sowie Kommunikations- und Transportinfrastruktur. Für China hat sich Afrika zu einem wichtigen Rohstofflieferanten einerseits und zu einem riesigen Markt andererseits entwickelt. Umgekehrt ist China für Afrika ein wichtiger Investitionspartner und Abnehmer von Rohstoffen.

Um die wirtschaftlichen Beziehungen auszubauen, soll das Investitionsklima verbessert werden. Ende letzten Jahres kündigte China an, den ärmsten Ländern Afrikas zollfreien Marktzugang für bestimmte Güter zu gewähren. Die Volksrepublik will zudem bis 2009 einen Förderfonds für Investitionen in Afrika in Höhe von fünf Milliarden Dollar einrichten. China hat mit 26 afrikanischen Ländern bilaterale Abkommen über die Erleichterung und den Schutz von Investitionen abgeschlossen und ist Mitglied der African Development Bank und der West African Development Bank, die die Mitglieder der westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion UEMOA betreut.

China startete 1956 seine Entwicklungshilfe für Afrika. Ein frühes Beispiel ist die Tanzania-Zambia Railway (TAZARA). Derzeit unterstützt China die afrikanische Entwicklung vor allem finanziell durch Zuschüsse und konzessionäre Kredite. Für Bauprojekte sollen in erster Linie lokale Ressourcen genutzt werden, um Arbeitsplätze zu schaffen und die lokale Wirtschaft zu fördern. China hat zudem die Schulden von über 30 afrikanischen Ländern in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar gestrichen und plant weitere Schuldenerlasse.

Auch der soziale und kulturelle Dialog wurde intensiviert. Im Jahr 2000 kündigte das chinesische Kultusministerium die Einrichtung eines speziellen Fonds zur Kulturförderung in Afrika an, dessen Gelder an keinerlei Bedingungen geknüpft sind. 2004 fand in China das erste „Chinesisch-afrikanische Jugendfestival“ statt, an dem 132 junge Vertreter von 44 Mitgliedstaaten des China-Africa Cooperation Forums teilnahmen. Im selben Jahr veranstalteten 14 afrikanische Länder eine „Afrikanische Tournee chinesischer Kultur”. Die chinesische Regierung hat die Zahl zu empfehlender Touristenziele in Afrika von zwei auf gegenwärtig 17 erhöht. Je mehr Chinesen Afrika besuchen, desto besser werden wir diesen Kontinent verstehen lernen.

Damit auch die übrige Welt die Erfahrungen Chinas teilen und Afrika seine Entwicklung selbst vorantreiben kann, setzt China verstärkt auf Personalentwicklung. Peking unterstützt die Ausbildung von dringend benötigten Fachkräften in Verwaltung und Technik. In den letzten drei Jahren wurden über 15 000 Afrikaner ausgebildet. In den nächsten drei Jahren soll sich diese Zahl verdoppeln. China hat zudem mehr als 300 Landwirtschaftsexperten und 60 Berufsschullehrer in afrikanische Länder entsandt. Und es wurde ein Freiwilligendienst in Afrika ins Leben gerufen, dessen erste Teilnehmer sich schon bald auf den Weg machen.

Im Gesundheitswesen unterstützt China afrikanische Länder schon seit langem beim Aufbau medizinischer Einrichtungen. 2006 erklärte die Regierung, sie werde einen Fonds von 100 Millionen Dollar für die Pharmaforschung zu in Afrika weit verbreiteten Krankheiten einrichten. Derzeit sind 35 chinesische Ärzteteams mit insgesamt 880 Mitarbeitern in 34 Ländern Afrikas im Einsatz. China nimmt sowohl die chinesisch-afrikanische Freundschaft als auch die Entwicklung des Kontinents sehr ernst – mit Afrika als ebenbürtigem Partner auf Augenhöhe.

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