Keine Entwarnung: Welthunger-Index 2012

Auf den ersten Blick sieht die Landkarte des neuen Welthunger-Index (WHI) erfreulich aus. Nur noch drei kleine Länder fallen in die Kategorie mit „gravierend“ unsicherer Ernährungslage. Der WHI 2012 wurde wie in jedem Jahr im Oktober vom International Food Policy Research Institute zusammen mit der Welthungerhilfe und Concern Worldwide veröffentlicht.

Allerdings geben die Autoren keine Entwarnung. Sie weisen darauf hin, dass ihre Berechnungen auf amtlichen Statistiken für die Jahre 2005 bis 2010 beruhen. Aktuelle Trends wie etwa die Dürre in der Sahelzone oder die Hungersnot am Horn von Afrika vor einem Jahr sind also noch nicht erfasst. Auch habe es für die Bewertung der Demokratischen Republik Kongo, die bislang unter „gravierend“ rangierte, nicht genug Daten gegeben.

Der WHI 2012 wurde für 120 Entwicklungs- und Schwellenländer berechnet, und zwar anhand dreier Indikatoren: dem Anteil unterernährter Menschen an der Bevölkerung, dem Anteil untergewichtiger Kleinkinder an ihrer Altersgruppe und der Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren. Seit 1990 haben 15 Länder ihre Einstufung um 50 Prozent oder mehr verbessern können. (ph)

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Eskalierende Gewalt in Nigeria

Aus Sicht von Human Rights Watch sind viele Angriffe der Islamistischen Boko Haram in Nigeria vermutlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Menschenrechtsorganisation wirft aber auch staatlichen Stellen schwere Gesetzesverstöße bis hin zur Tötung von Menschen vor. Im Oktober veröffentlichte sie eine Studie, der zufolge in den ersten neun Monaten dieses Jahres mehr als 815 Menschen wegen Boko-Haram-Anschlägen gestorben sind. Das seien mehr Opfer gewesen als in den beiden Vorjahren zusammen. Die Gewalt von Boko Haram richtet sich dem Dokument zufolge gegen die Polizisten und andere Sicherheitskräfte, greife aber auch Christen sowie Muslime an, die den Kämpfern nicht Folge leisten.

Human Rights Watch wirft derweil der Regierung vor, mit „harter Hand“ zu agieren. Bei der Verfolgung von Boko Haram seien hunderte getötet worden, darunter auch Menschen ohne offensichtliche Verbindung zu den Islamisten. Daniel Bekele, der für Afrika zuständige Direktor von Human Rights Watch, urteilt, die Gewalt eskaliere: „Beide Seiten müssen diese Abwärtsspirale stoppen.“ (dem)

Link:
Human Rights Watch: „Spiraling Violence“: http://www.hrw.org/reports/2012/10/11/spiraling-violence-0

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Wachwechsel bei der Global Partnership

Die neue britische Entwicklungsministerin Justine Greening ist zur Ko-Vorsitzenden der Global Partnerhsip for Effective Development Cooperation berufen worden, was bei Redaktionsschluss unserer vorigen Ausgabe noch nicht feststand. Greening hat also auch bei der Global Partnership die Nachfolge ihres Vorgängers Andrew Mitchell angetreten. Im Oktober schrieb Greening zusammen mit den anderen beiden Ko-Vorsitzenden, Ngozi Onkonjo-Iweala aus Nigeria und Armida Alisjahbana aus Indonesien, einen Brief an die Regierungen aller beteiligten Länder, der für das nächste Jahr eine Ministerkonferenz in Aussicht stellt. Die Global Partnership setzt die Agenda der High Level Foren für wirksame Entwicklungshilfe fort. (dem)