Korruption: Nigeria annulliert Geschäfte mit Siemens

Die nigerianische Regierung hat einen Vertrag mit Siemens in Höhe von 700 000 Euro über die Lieferung von Ausrüstung für die Energieversorgung gestrichen. Der Grund sind Vorwürfe gegen den Konzern, in den Jahren 2001 bis 2004 nigerianische Regierungsmitglieder bestochen zu haben. Im Oktober hatte ein Münchner Gericht Siemens wegen Schmiergeldzahlungen in aller Welt zu einer Geldbuße in Höhe von 201 Millionen Euro verurteilt. Laut Medienberichten dokumentiert das schriftliche Urteil unter anderem Zahlungen in Höhe von 10 Millionen Euro an vier ehemalige nigerianische Minister, einen Beamten der Einwanderungsbehörde und einen Senator. Die Regierung von Präsident Umaru Yar’Adua startete nach dem Urteilsspruch eine eigene Untersuchung. Bis zum Ende der Ermittlungen werde Nigeria keine Geschäfte mit Siemens machen, sagte der amtierende Telekommunikationsminister John Odey. Ein Präsidentensprecher erklärte laut Süddeutscher Zeitung, im Siemens-Fall werde kein Gesetzesbrecher ungeschoren davonkommen. Nigeria gilt als eines der korruptesten Länder weltweit. (ell)

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