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Weltrisikoindex 2021

Afrika ist besonders katastrophengefährdet

Der jährlich vom zivilgesellschaftlichen „Bündnis Entwicklung Hilft“ herausgegebene Weltrisikobericht ermittelt den „Weltrisikoindex“ für 181 Länder (rund 99 Prozent der Weltbevölkerung). Er zeigt wie gefährdet ein Land ist, eine Katastrophe durch extreme Naturereignisse zu erleiden. Dies errechnen die Experten anhand von verschiedenen Faktoren, die sie aus öffentlichen Datenquellen gewinnen.
Dürre in Chimanimani im Osten Simbabwes: Die Region ist vom Klimawandel stark betroffen. SB Dürre in Chimanimani im Osten Simbabwes: Die Region ist vom Klimawandel stark betroffen.

Ein Faktor ist die Exposition. Diese sagt aus, wie sehr die Bevölkerung eines Landes dem Risiko von Naturereignissen wie Erdbeben, Stürmen, Überschwemmungen, Dürren und dem Meeresspiegelanstieg ausgesetzt ist. Ein anderer Faktor, die Vulnerabilität, erfasst gesellschaftliche Risikofaktoren bestehend aus drei Komponenten:

  • Wie anfällig ist ein Land für Schäden bedingt durch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen;
  • Welche Kapazitäten fehlen, um negative Auswirkungen von Naturgefahren und Klimawandel eindämmen zu können;
  • Welche Kapazitäten fehlen, um präventive Maßnahmen für die Zukunft zu ergreifen.

Das Katastrophenrisiko hängt also nicht nur vom Auftreten extremer Naturereignisse ab, sondern auch von den sozialen, politischen und wirtschaftlichen Bedingungen. Länder können ihr Risiko durch Vorsorgemaßnahmen und Stärkung ihrer Resilienz senken, soziale Sicherung gehört dazu (siehe Haupttext).

2021 waren im Weltrisikobericht unter den 15 Ländern mit dem weltweit höchsten Katastrophenrisiko zehn Inselstaaten. Deren Lebensgrundlage ist zunehmend vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht. Vanuatu, die Salomonen und Tonga führten dabei die Liste an. Im Vergleich der Weltregionen hat Ozeanien das höchste Katastrophenrisiko. Europa hat das niedrigste Risiko und schneidet in allen Komponenten am günstigsten ab.

Die gesellschaftliche Vulnerabilität ist in Afrika am höchsten. Dort liegen auch einige der Länder mit den niedrigsten Einkommen, die in der Regel anfälliger für Schäden sind und geringere Bewältigungs- und Anpassungskapazitäten haben. Am gefährdetsten ist die Zentralafrikanische Republik, gefolgt vom Tschad und der Demokratischen Republik Kongo – drei Länder, die von fragiler Staatlichkeit betroffen sind.


Monika Hellstern studiert Internationale Beziehungen und arbeitet als freie Autorin.
euz.editor@dandc.eu