Ernährungssicherheit
Maisernte in Gefahr
Der wissenschaftliche Name des Heerwurms lautet Spodoptera frugiperda. Die Raupen dieser Motte fressen fast alles: Mais, Soja, Erdnüsse und Kartoffeln. Am schlimmsten sind die Auswirkungen auf Mais. Junge Pflanzen sterben ab, und bei älteren Pflanzen wird der Maiskolben von innen her zerstört. Die Bauern merken deswegen zu spät, dass ihre Felder infiziert sind. Abhängig vom Grad des Befalls werden zwischen 15 Prozent und 73 Prozent der Ernte vernichtet.
Die UN Food and Agriculture Organization (FAO) veranstaltete Mitte Februar in Harare, Simbabwe, eine Krisensitzung. Mindestens sieben Länder des südlichen Afrikas sind inzwischen betroffen. Zusammen macht dies über 70 Prozent der Bevölkerung dieser Region aus. Laut David Phiri, Regionalkoordinator der FAO, ist der „Heerwurm eine neue Bedrohung im südlichen Afrika. Wir sind sehr besorgt bezüglich des Aufkommens, der Intensität und Verbreitung dieser Plage. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein Großteil der Region betroffen ist.“
Bei der Krisensitzung einigten sich 16 afrikanische Länder auf Aktionspläne. Mit Hilfe von Frühwarnsystemen und Bereitschaftsplänen wollen sie Nutzpflanzenplagen und Nutztierkrankheiten in der Region besser bewältigen.
Laut Sambias Landwirtschaftsministerin Dora Siliya hat der Heerwurm bis Mitte Februar bereits rund 124 000 Hektar kultivierte Maisfelder des Landes vernichtet. Diese Zerstörung kann zu Nahrungsknappheit in Sambia und den Nachbarländern Malawi und Simbabwe führen, die auf Importe aus Sambia angewiesen sind. In der aktuellen Erntesaison hat der Heerwurm auch Maisfelder in Malawi zerstört.
Sambias Präsident Edgar Lungu befahl der Luftwaffe, Chemikalien zu verteilen, um die Plage unter Kontrolle zu bekommen. Doch nicht alle Bauern haben Zugang zu diesen Chemikalien. Die Bäuerin Maria Chilonga berichtet, dass sie stattdessen Waschmittel nutzen musste. „Ich habe das Waschpulver auf die Maisblätter geschmiert“, berichtet sie. „Einige Würmer starben, aber der Großteil meiner Ernte wurde zerstört.“
Humphrey Nkonde ist Journalist und Medienwissenschaftler. Er lebt in Ndola, Sambia.
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