Zwei Präsidenten
„Brüder mit verschiedenen Müttern“
Tatsächlich gibt es Gemeinsamkeiten. Die Journalistin Ranjeni Munusamy bemerkt, dass beide Politiker ihre Kinder als „Business-Fronten so ideal positionieren, dass sie finanziell von der Regierung und den politischen Beziehungen ihrer Väter profitieren.“ Die Amerikaner bezeichnen derartige Arrangements in Entwicklungsländern als „Crony Capitalism“.
Auffallend ist außerdem, dass sowohl Zuma als auch Trump für ihre Frauenfeindlichkeit bekannt sind. Zuma wurde wegen Vergewaltigung angeklagt. Trumps Prahlerei, dass er Frauen an den Genitalien begrapscht habe, wurde auf Tonband aufgenommen. Auch sprechen beide Politiker ihren Gegnern gern jegliche Legitimität ab, verletzen selbst aber völlig ungeniert schon die grundlegendsten Verhaltensregeln. Keiner der beiden hält es für nötig, Interessenkonflikte auszudiskutieren oder die nötige Transparenz zu schaffen, um zu fundierten Urteilen zu kommen. Obwohl sie beide offensichtlich privilegiert sind, haben sie es geschafft, sich bei den Wählern als Gegner des Establishments zu verkaufen, die sich vermeintlich für die breite Masse einsetzen.
Ein weiterer Südafrikaner, dem diese Ähnlichkeit auffällt, ist Tinyiko Maluleke, Professor an der Universität Pretoria: „Wenn ich Trump wäre, würde ich versuchen, so viel wie möglich vom Aufstieg und vor allem vom bevorstehenden Fall Zumas zu lernen.“ Der große Unterschied ist, dass Zuma seit sieben Jahren im Amt ist. Die Enttäuschung der Menschen ist offensichtlich.
Link:
Munusamy, R., 2016: Out-trumping Trump.
https://www.dailymaverick.co.za/article/2016-11-21-out-trumping-trump-zuma-boards-another-populist-flight-of-fancy/