Klimafinanzierung
Große Lücke in der Klimafinanzierung
Beim UN-Klimagipfel in Dubai (COP28) im Dezember machten die reichen Länder Zusagen für verschiedene Klimafonds, um die Entwicklungsländer dabei zu unterstützen, gegen die Erderwärmung anzugehen. Weitere 3,5 Milliarden Dollar wurden für den Green Climate Fund angekündigt und insgesamt etwa eine Milliarde Dollar für den neuen Loss and Damage Fund, den Adaptation Fund, den Least Developed Countries Fund und den Special Climate Change Fund.
Das sind zwar Schritte in die richtige Richtung, doch es reicht längst nicht, um den Herausforderungen für die ärmsten Länder zu begegnen. Der Adaptation Gap Report 2023 des UN-Umweltprogramms (UNEP) schätzt, dass die Anpassungskosten für Entwicklungsländer in diesem Jahrzehnt zwischen 215 und 387 Milliarden Dollar pro Jahr liegen. Diese Kosten werden wohl bis 2050 wegen der wachsenden Klimarisiken deutlich ansteigen (UNEP 2023).
Die internationale öffentliche Anpassungsfinanzierung von 21 Milliarden Dollar für 2021 einberechnet, erwartet das UNEP eine Finanzierungslücke für die Entwicklungsländer von 194 bis 366 Milliarden Dollar pro Jahr. Der Bedarf ist somit 10- bis 18-mal so hoch wie die internationale Finanzierung und mindestens 50 Prozent höher als bisher geschätzt, so das UNEP.
Ohne Anpassung gibt es jedoch mehr Verluste und Schäden, also höheren Bedarf in diesem Bereich. Optimistisch geschätzt braucht es bis 2030 mindestens 20 Milliarden Dollar und bis 2050 mindestens 100 Milliarden Dollar pro Jahr, um die Kosten für Verluste und Schäden in Entwicklungsländern zu decken. Andere Berechnungen legen deutlich höhere Beträge nahe. Selbst wenn also alle Zusagen aus Dubai eingehalten werden, reicht das Geld längst nicht aus.
Link
UNEP, 2023: Adaptation Gap Report 2023.
https://www.unep.org/resources/adaptation-gap-report-2023
Larissa Basso forscht zu internationaler Umweltpolitik am Institute of Advanced Studies an der Universität von São Paulo.
larissabasso@gmail.com
Eduardo Viola ist Professor für internationale Beziehungen an der Universität von São Paulo, der Universität von Brasília und der Getúlio Vargas Foundation.
eduardo.viola@fgv.br