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Wasser

Burundis Quellen trocknen aus

Burundi speist seinen Wasserbedarf aus Quellen im eigenen Land. Doch die sind zunehmend vom Austrocknen bedroht. Erosionsschutz und Aufforstung sind dringend geboten.
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Burundi verfügt nach Angaben des Umweltministeriums über 24 000 Wasserquellen. Mehr als 2400, also zehn Prozent davon, seien bereits versiegt, weitere 17 Prozent seien dabei auszutrocknen, warnt Umweltminister Déo Guide Rurema. „Wenn nichts unternommen wird, werden auch diese Quellen vollständig versiegen“, sagte er auf einer Pressekonferenz. Der Erhalt der Quellen ist für Burundi besonders wichtig, da es kaum Flüsse gibt, um Trinkwasser zu gewinnen. Zwar entspringt der Nil in Burundi, führt dort aber nur wenig Wasser.

Fünf der 18 Provinzen des Landes sind akut betroffen: Bubanza im Westen, Rumonge im Süden, Gitega im Zentrum und Ngozi und Kayanza im Norden. Der Hauptgrund ist eine stark wachsende Bevölkerung, die Acker- und Bauland benötigt. Laut Jeremie Nkinahatemba, Generaldirektor im Umweltministerium, gehen dadurch jedes Jahr 100 000 Tonnen Land verloren.

Burundis Wälder, die viele der Wasserquellen speisen, sind außerdem durch Abholzung für Brennholz und Bauholz für Häuser bedroht. Auch die Gewinnung von Holzkohle – in erster Linie zum Kochen – spielt eine große Rolle: Laut dem Universitätsprofessor und Umweltaktivisten Frederick Bangirinama verbrauchen allein die Wirtschaftsmetropole Bujumbura und die Hauptstadt Gitega zusammen rund 70 000 Tonnen Kohle pro Jahr, wofür 35 000 Hektar Wald benötigt würden. Folglich gehe die bewaldete Fläche in Burundi stark zurück.

Um gegenzusteuern, hat die Regierung in einem Aufforstungsprojekt im ganzen Land innerhalb von zwei Jahren mehr als 50 Millionen Bäume auf kahlgeschlagenen Bergen gepflanzt. Die Menschen vor Ort seien verpflichtet, diese Bäume zu schützen, andernfalls würden sie bestraft, betont Nkinahatemba. Weitere Maßnahmen bestehen darin, Eukalyptusbäume, die sehr viel Wasser benötigen, durch andere Arten zu ersetzen und Erosionsschutzgräben anzulegen.

Darüber hinaus gibt es private Initiativen, zum Beispiel das von Delphin Kaze, einem Studenten der Umweltwissenschaften an der Polytechnischen Universität Gitega, gegründete Projekt Kaze Green Economy (KAGE). Es produziert seit zwei Jahren Kohle aus Maisüberresten als Alternative zu Holzkohle. Den Rohstoff bezieht das junge Unternehmen von Bauern und Firmen, die Haushaltsabfälle einsammeln. Es gibt noch einige Herausforderungen, was den Transport betrifft. Geplant ist aber, die Städte Gitega und Bujumbura mit der „sauberen Kohle“ zu beliefern.


Mireille Kanyange ist Journalistin und Reporterin bei Radio Isanganiro in Burundi.
mika.kanyange@gmail.com

 

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