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Regionale Integration

Weshalb Sambia die AfCTA braucht

Außenhandel ist für die Wirtschaftsentwicklung eines Landes wichtig. Er schafft nachhaltigen Wohlstand, der sich in Arbeitsplätzen, Armutsreduzierung und höherem Lebensstandard niederschlägt. Folglich ist die panafrikanische Freihandelszone AfCFTA (African Continental Free Trade Area) für ein Land wie Sambia wichtig.
Die Schuldenlast ist zu schwer geworden: Präsident Hakainde Hichilema (dritter von rechts) besichtigt von China finanzierte Wasserinfrastruktur in der Provinz Lusaka im Juli 2022. picture-alliance/Xinhua News Agency/Martin Mbangweta Die Schuldenlast ist zu schwer geworden: Präsident Hakainde Hichilema (dritter von rechts) besichtigt von China finanzierte Wasserinfrastruktur in der Provinz Lusaka im Juli 2022.

Sambia ist bei der Diversifizierung der Exportwirtschaft vorangekommen, hängt aber weiterhin von Kupferausfuhren ab. Der Volkswirtschaft geht es nur gut, wenn Kupfer auf dem Weltmarkt teuer ist, sie kann aber ins Stottern geraten, wenn der Preis fällt. Voriges Jahr sorgte das Abrutschen des Rohstoffpreises für Probleme. Weil er sich nicht voll erholt hat, ging das Finanzministerium im Herbst für 2023 nur noch mit einer jährlichen Wachstumsrate von 2,7 Prozent aus – nach 4,7 Prozent im Vorjahr.

Sambias Handel muss also weniger abhängig vom Bergbau werden. Auch andere Branchen – wie etwa verarbeitendes Gewerbe, Landwirtschaft, Informationstechnik, Energie und Tourismus – müssen für Deviseneinnahmen sorgen. Entsprechend muss die Wirtschaftspolitik gestaltet werden.

Dabei dürfte sich die AfCFTA als nützlich erweisen. Sie wird die größte Freihandelszone der Welt werden und die gesamte AU abdecken. Sie soll den Handel auf dem Kontinent beflügeln und mit dem Abbau von Barrieren Unternehmen ermutigen, ihrem eigenen Kontinent mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Eine besseres Investitionsklima wird dann die Industrialisierung beschleunigen. Zudem kann der große afrikanische Binnenmarkt dann die Entwicklung der Dienstleistungsbranchen wie der Finanzwirtschaft oder des Bildungswesens unterstützen.

Wichtig ist, dass stärkere innerafrikanische Handelsbeziehungen nicht nur für Großunternehmen gut sind. Sie verbessern auch die Chancen von Mikro-, Klein- und mittleren Unternehmen, die sich in Lieferketten integrieren und dadurch Produktivität und Wertschöpfung stärken können. Außenhandel trägt auch zur Formalisierung des informellen Sektors bei, der praktisch keine Steuern zahlt, keine soziale Sicherheit bietet und Menschen massenhaft in Armut gefangen hält.

Heftige Schuldenprobleme

Sambias zähe Schuldenkrise macht zusätzliche Deviseneinnahmen besonders wichtig. Weil die Wirtschaft von Kupfer abhängt, sinkt der Kurs der nationalen Währung, wenn der Kupferpreis fällt. Folglich wird der Schuldendienst in ausländischen Währungen ausgerechnet dann teurer, wenn die Rohstoffeinnahmen sinken.

Leider können sich Auslandsschulden sogar dann als exzessiv erweisen, wenn der Kupferpreis steigt. Das war Ende 2020 der Fall, als Sambias Regierung zahlungsunfähig wurde. Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds über ein Rettungspaket erwiesen sich als sehr schwierig – unter anderem, weil China eine Umstrukturierung ablehnte. Erst im Sommer 2023 wurde ein Paket im Wert von 6,3 Milliarden Dollar beschlossen. Es sieht nur sehr begrenzten Schuldenerlass vor und fordert strenge Haushaltsdisziplin. Sambia bekommt keinen Neustart, sondern muss, sobald die Wirtschaftslage es wieder erlaubt, den Schuldendienst wieder aufnehmen.

In dem Maße, wie die AfCFTA ihre Mitgliedsländer für ausländische Investoren attraktiver macht und das Wachstum antreibt, kann sie auch helfen, Sambias Schuldenprobleme zu lösen. Das Land hat das AfCFTA-Abkommen 2021 ratifiziert und setzt es nun um. Ökonomische Theorie und historische Erfahrung zeigen, dass vergleichsweise kleine Volkswirtschaften besonders von Freihandel profitieren. Laut Worldometer haben nur sieben von 55 AU-Mitgliedern mehr als 50 Millionen Einwohner*innen. Da auch die Kaufkraft in Afrika vergleichsweise gering ist, sind die nationalen Märkte sehr klein.

Sambia gehört seit Langem sowohl zur SADC (Southern African Development Community) als auch zu COMESA (Common Market for Eastern and Southern Africa). Die überlappende Mitgliedschaft macht Dinge aber kompliziert. Erfreulicherweise baut die AfCFTA auf allen bestehenden afrikanischen Regionalorganisationen auf. Nicht nur Sambia, sondern alle Länder des Kontinents können von zusätzlicher Produktion für neue regionale Wertschöpfungsketten profitieren.

Beaulah Chombo arbeitet als Ökonomin für die Zambia Development Agency.
beaulahchombo27@gmail.com

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