Entwicklung und
Zusammenarbeit

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Hindu Kush Himalaya

Bedrohte Ökosysteme schützen

Die Hindukusch-Himalaya-Region beherbergt eine Vielzahl von Ökosystemen und eine große Artenvielfalt. Allerdings ist die Natur ernsthaft bedroht. Um die Ökosysteme und ihren Nutzen für die Menschen zu schützen, ist enge Zusammenarbeit unabdingbar.
Blauschafherde auf der Flucht vor einem Schneeleoparden im Rumbak-Tal, Indien. picture-alliance/blickwinkel/AGAMI/V. Legrand Blauschafherde auf der Flucht vor einem Schneeleoparden im Rumbak-Tal, Indien.

Die Hindukusch-Himalaya-Region (HKH) umfasst vier globale Hotspots der Biodiversität: den Himalaya, den Indo-Burma, die Berge Zentralasiens und die Berge Südwestchinas. Ihnen ist eine Vielfalt an Ökosystemen zu eigen, darunter hoch gelegene Weideflächen, Feuchtgebiete und Torfmoore, die eine üppige Tier- und Pflanzenwelt beheimaten. Einige Arten sind endemisch, das heißt, es gibt sie nirgendwo sonst auf der Erde.

Die Kryosphäre der HKH-Region – Gletscher, Permafrost und andere gefrorene Gebiete – trägt zu funktionsfähigen Ökosystemen und dem Erhalt der Biodiversität bei. Dies ist wichtig für den direkten und indirekten Nutzen, den die Ökosysteme für den Menschen haben. Zu diesen sogenannten Ökosystemleistungen zählen der Handel mit Naturalien, gesundheitliche Aspekte und Tourismus.

Durch die Klimakrise verändert sich die Kryosphäre aber drastisch. Dies gefährdet die Menschen in den Bergen und die Bauern flussabwärts, wie das International Centre for Integrated Mountain Development (ICIMOD) in einem Bericht feststellt. Sie benötigen die Wasserressourcen als Trinkwasser und zur Bewässerung der Felder. Die Autor*innen betonen, dass die Veränderungen sich massiv auf Ökosysteme und Artenvielfalt auswirken. Da das Leben der Menschen eng mit der Natur verflochten ist, trifft es auch sie.

Die HKH-Mitgliedsländer haben bereits viel zum Schutz der Biodiversität getan: Mehr als 40 Prozent der HKH-Region sind geschützt. Für 39 Prozent der globalen Biodiversitätshotspots gilt dies aber weiterhin nicht. Das erschwert ihren Schutz – nicht nur vor dem Klimawandel, sondern auch vor umweltgefährdenden politischen Maßnahmen, Änderungen in der Landnutzung, Verschmutzung, der Einführung invasiver Arten und expandierenden Märkten.

All das bedroht die biologische Vielfalt massiv. Bis 2100 könnten schätzungsweise fast ein Viertel der endemischen Arten des indischen Himalayas ausgestorben sein. Selbst wenn die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzt würde, wie im Pariser Abkommen von 2015 festgehalten, könnte die HKH-Region einen Artenverlust und Rückgang der Ökosystemleistungen erfahren.

Die HKH-Region als zusammenhängendes Ökosystem sieht sich mit Kaskadeneffekten konfrontiert, die alle HKH-Mitgliedsländer massiv betreffen können. Eine regionale Zusammenarbeit zwischen den Regierungen ist daher unabdingbar. Zudem braucht es Investitionen in Forschung und Datenaustausch – und nicht zuletzt auch in die Umsetzung eines interdisziplinären Ansatzes zur Bewältigung von Extremwetterereignissen, der naturbasierte Lösungen einbezieht, um Resilienz zu stärken.

Syed Muhammad Abubakar ist Umweltjournalist in Pakistan.
s.m.abubakar@hotmail.com

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