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Auszahlung

Geldsegen für sambische Rentenbezieher

Arbeitnehmer*innen können neuerdings in Sambia bis zu 20 Prozent ihrer staatlichen Rentenersparnisse abheben. Dazu müssen sie allerdings mindestens fünf Jahre lang in das Rentensystem eingezahlt oder eine bestimmte Beitragshöhe geleistet haben.
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Die vorzeitige Nutzung der Rente war ein Wahlversprechen von Präsident Hakainde Hichilema, der seit 2021 im Amt ist. Seine Regierung hat dazu ein neues Gesetz erlassen: „Es wird den Bürger*innen ermöglicht, das Geld in verschiedene Unternehmungen und Anlageformen ihrer Wahl zu investieren.“

Das Gesetz hat hohe Wellen geschlagen und hunderte von Arbeitnehmer*innen standen in den Ämtern Schlange oder prüften online, ob sie leistungsberechtigt sind. Bis Juni 2023 hat die staatliche Rentenbehörde 7,5 Milliarden Kwacha (umgerechnet etwa 300 Millionen Euro) an mehr als 316 000 Mitglieder ausgezahlt.

Die Regierung hat nach Angaben der Rentenbehörde insgesamt rund 11 Milliarden Kwacha (480 Millionen Euro) für die Auszahlung an 600 000 Anspruchsberechtigte zurückgestellt. Die Behörde rechnet damit, dass die geringste Auszahlung 5000 Kwacha (220 Euro) und die höchste 160 000 Kwacha (7015 Euro) pro Beitragszahler*in betragen wird.

Der Beamte Lackson Chota jubelte vor Freude, als er erfuhr, dass er Anspruch auf die vorzeitige Leistung hat. „Nachdem ich mein Geld bekommen hatte, habe ich davon ein Wohnheim für Studierende gebaut. Studierendenwohnungen sind sehr gefragt. Das garantiert mir eine Verdreifachung meiner Anfangsinvestition von 100 000 Kwacha.“ Mit den Einnahmen will Chota ein Mietshaus bauen.

Ruth Tembo, Angestellte einer chinesischen Klinik in einem Vorort von Lusaka, ist optimistisch, dass sich die vorzeitige Rentenauszahlung positiv auswirkt. Sie will sich einen lang ersehnten Wunsch erfüllen: „Sobald ich mein Geld habe, möchte ich einen Hühnerstall bauen und einen Geflügelbetrieb betreiben. Ich glaube, die Geldzahlung wird vielen Menschen helfen, den Schritt ins Unternehmertum zu wagen.“

Es ist das erste Mal, dass Rentenzahler*innen in Sambia die Möglichkeit haben, ihre Leistungen frühzeitig in Anspruch zu nehmen. Ökonom*innen sind der Meinung, dass diese Maßnahme die wirtschaftliche Entwicklung ankurbeln und die zunehmende Armut verringern wird. Das in Umlauf gebrachte Geld werde Handel und Gewerbe ankurbeln.

Die Behörden raten jedoch, mit den Ersparnissen vorsichtig umzugehen. Man solle lieber nach Investitionsmöglichkeiten suchen, anstatt das Geld für Konsumgüter auszugeben.

Amos Kunda, ein Minenarbeiter aus der nordwestlichen Provinz, hat diesen Rat befolgt: „Ich habe beschlossen, meine Auszahlung in Staatsanleihen zu investieren. Sobald diese fällig sind, kann ich die Zinsgewinne in die Ausbildung meiner Kinder investieren.“

Finanzanalyst Kelvin Chisanga ist der Ansicht, dass das Land einen Anstieg von Handel und Gewerbe erleben wird, der die Einnahmen der Regierung erhöhen wird. „Die 11 Milliarden Kwacha, die in die Wirtschaft fließen sollen, werden die Gesamtnachfrage ankurbeln.

Derrick Silimina ist freiberuflicher Journalist in Lusaka.
derricksilimina@gmail.com

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