Presseschau
„Zukunft der Menschheit“
Inquirer, Manila
Der Gipfel war ein eintägiges Treffen für Vertreter von Regierungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat sie um sich versammelt, um „Klimaschutz dringend voranzutreiben und Handeln zu katalysieren.“ Sein Ziel war, substanzielle und verbindliche Vereinbarungen zur Reduzierung von Treibhausgasen für den Klimagipfel in Paris im nächsten Jahr zu erreichen. (…) Hat es funktioniert? Es ist natürlich noch zu früh, um das zu sagen, aber es gibt beunruhigende Zeichen. China, der heute größte Verursacher von CO2-Emissionen, war nicht durch seinen Staatschef Xi Jinping vertreten. Premierminister Narendra Modi, der an der Spitze des drittgrößten Treibhausgas-Verursachers Indien steht, war auch nicht anwesend. Die Klimawandel-Skeptiker Stephen Harper und Tony Abbott, Regierungschefs von Kanada und Australien, schwänzten den Gipfel ebenso. Selbst die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, die eine Milliarde Dollar für den UN Green Climate Fund versprochen hat, verpasste das Ereignis. Die nahe Zukunft der Menschheit steht auf dem Spiel. Und die unter uns, die in katastrophengefährdeten Zonen leben, sind einem besonders großen Risiko ausgesetzt. Wie Präsident Aquino in seiner kurzen Rede auf dem Klimagipfel betonte: „Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass die Philippinen überproportional durch den Klimawandel gefährdet sind.“
The Hindu, Chennai (Madras)
Ziel dieses Treffens der Führungspersönlichkeiten der Welt, Staatsoberhäuptern, Wirtschaftschefs und führenden Vertretern der Zivilgesellschaft war, globales Handeln gegen die Erderwärmung zu mobilisieren. Es wurden auch viele Versprechen jenseits der offiziellen Verhandlungen gemacht. Zum Beispiel versprachen EU-Länder, ihre Emissionen bis 2030 um 40 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. 73 Länder und mehr als 1000 Unternehmen und Investoren, die mehr als die Hälfte der weltweiten Wirtschaft ausmachen, wollen einen Preis für CO2-Emissionen. Viele Führungspersönlichkeiten haben ihre Unterstützung zur Bekämpfung von durch den Klimawandel verursachte Schäden zugesagt und Initiativen angekündigt, um Widerstandsfähigkeit aufzubauen. Indien versprach, die Nutzung von Solar- und Windenergie bis 2020 zu verdoppeln. Eine globale Bewegung und eine Mobilisierung, die noch vor ein paar Jahren unmöglich waren, scheinen nun an Stärke zu gewinnen. (…) Wenn die Auswirkungen des Klimawandels auf eine händelbare Ebene reduziert werden sollen, müssen alle Länder ihre Entwicklung so gestalten, dass die CO2-Emmissionen weit vor der Mitte dieses Jahrhunderts ihren Höhepunkt erreichen. Und sogar das scheint kaum auszureichen, um einen 2-Grad-Anstieg der globalen Temperatur zu verhindern. Und dies sehen die meisten Wissenschaftler als letzte „Reißleine“, um lawinenhafte Klimaeffekte noch zu verhindern.
Mail und Guardian, Johannesburg
Die Entwicklungsländer weigern sich, irgendein Abkommen zu akzeptieren, das die reichen Länder –Europa und die USA – nicht zur Verantwortung für die Klimaschäden zieht. Diese Länder konnten sich entwickeln, weil sie fossile Brennstoffe verbrannten, also sollen sie zahlen. Dieses Argument vertreten besonders die Inselstaaten, die wegen eines steigenden Meeresspiegels verschwinden. Der Inselstaat Vanuatu hat bereits begonnen, Land in Fidschi zu kaufen, um seine Bevölkerung umsiedeln zu können. Aber die reiche Welt bricht auseinander. Ihre Wirtschaft wird von anderen, wie China und Indien, überholt. Diesen Monat übertraf China die EU beim Pro-Kopf-CO2-Ausstoß. China ist für 29 Prozent des gesamten CO2-Ausstoß verantwortlich, die USA für 15 und die EU für 10 Prozent. Südafrika verursacht nur weniger als ein Prozent, obwohl es auf Platz 13 der Pro-Kopf-Emissionen steht.
Le Quotidien, Dakar
Afrika muss im Zentrum einer globalen Klimastrategie stehen. Der Kontinent muss sich aktiv an der internationalen Debatte über steigende Meeresspiegel, Regenwaldzerstörung, schwindende Biodiversität, Verlust von Arten, Umweltverpflichtungen und CO2-Preisen beteiligen. Der afrikanische Kontinent muss sich Gehör verschaffen, weil seine Einwohner am meisten vom Klimawandel betroffen sind, obwohl sie am wenigsten dazu beigetragen haben. (…) Es gibt keinen Zweifel: eine globale Erderwärmung sogar um weniger als zwei Grad ist eine ernsthafte Bedrohung für eine nachhaltige Entwicklung in Afrika. Ihre Auswirkungen könnten bereits erreichte Errungenschaften wieder zunichte machen.