Neuer Erfolg bei Suche nach Malaria-Impfstoff
In Mosambik wurde erstmals ein möglicher Impfstoff gegen Malaria erfolgreich an Neugeborenen getestet. Eine Forschergruppe um den Spanier Pedro Alonso berichtete Ende Oktober in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift The Lancet über Versuche an 214 Babys im Alter von zehn bis 18 Wochen. Danach sank das Infektionsrisiko für die geimpften Säuglinge in den ersten drei Monaten um 65 Prozent. Alonso und seine Mitarbeiter hatten bereits vor drei Jahren dasselbe Mittel erfolgreich an mosambikanischen Kleinkindern von ein bis vier Jahren getestet. Damals reduzierte das Medikament das Infektionsrisiko um 58 Prozent, bei den unter Zweijährigen sogar um 77 Prozent. Die Tests an den Neugeborenen sollten ermitteln, wie sicher das Mittel ist und welche Nebenwirkungen es bei Babys hat. Neugeborene sind besonders bedroht von Malaria, weil ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist.
Voraussichtlich in einem Jahr sollen die Tests mit dem Impfstoff in die entscheidende dritte Phase gehen. Dann sollen Versuche an einer möglichst großen Anzahl Testpersonen verlässliche Ergebnisse zur Wirksamkeit bringen. Anschließend könnte die Zulassung des Medikaments beantragt werden. Die Versuche in Mosambik wurden vor allem von der Firma GlaxoSmithKline und der Bill & Melinda Gates Foundation finanziert. „Die Zulassung voraussehend, arbeiten wir heute schon mit unseren Partnern und internationalen Gebern zusammen, um sicherzustellen, dass dieser Impfstoff bezahlbar und zugänglich ist für alle, die ihn brauchen“, sagte Jean Stéphenne von der GlaxoSmithKline-Impfstoffabteilung.
(ell)