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Ostafrika

Zwei afrikanische Nachbarn bemühen sich um Frieden

Die zwei kleinen Nachbarländer Ruanda und Burundi beäugen sich seit 2015 misstrauisch. Damals hatten burundische Dissidenten versucht, Präsident Pierre Nkurunziza, der mittlerweile verstorben ist, aus dem Amt zu entfernen. Als sie scheiterten, verließen viele das Land. Nkurunziza warf Ruanda daraufhin vor, den fehlgeschlagenen Putsch unterstützt und die Dissidenten aufgenommen zu haben.
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Außer den Dissidenten flohen auch weitere zehntausende Burundier vor Gewalt und Unruhe in die Nachbarländer. Viele gingen nach Ruanda, doch kehrten nun Ende 2020 mehr als 7000 burundische Flüchtlinge aus Ruanda zurück heim, mehr als 11 000 weitere sind zur Repatriierung registriert. Dies machte ein von der UN vermitteltes Abkommen zwischen Burundi und Ruanda möglich.

Nun wünschen sich die Präsidenten beider Länder gute Beziehungen. Burundis Präsident Évariste Ndayishimiye betont: „Wir sprechen dieselbe Sprache.“ Ruandas Präsident Paul Kagame sagt: „Wir wollen mit den Burundiern in Frieden leben.“ Beide Regierungen unterdrücken jedoch seit jeher Andersdenkende. So sind die inländischen Spannungen nun fast größer als die zwischen den Ländern. Im Mai nahm eine Delegation aus Ruanda an einem Treffen des UN Standing Advisory Committee on Security Questions in Central Africa teil, das in Bujumbura stattfand – was auf eine weitere Verbesserung der Beziehungen hinweist.

Aber der Fortschritt ist nicht gerad­linig; es kommt weiterhin immer wieder zu Unstimmigkeiten, etwa über den Grenzverlauf. In der Nacht des 23. Mai 2021 wurden in Ruanda zwei Menschen getötet, was zu einem Streit darüber führte, wer sie waren. Laut Ruanda waren es Burundier in Militär­uniform, die Medikamente, Gewehre und andere militärische Ausrüstung mitbrachten. Burundis Militärsprecher Colonel Floribert Biyereke verneinte, dass Burundier ruandischen Boden betreten hätten, da Patrouillen die Grenze bewachten, um das zu verhindern.

Angesichts der langen friedvollen Geschichte und ihrer demografischen Ähnlichkeiten waren die Feindschaften der sechs Jahre zwischen den Ländern ungewöhnlich. Ihre politischen Beziehungen gehen bis ins 15. Jahrhundert zurück, als das Königreich Ruanda gegründet wurde.

Beide Länder sind etwa gleich groß, haben sprachliche und ethnische Ähnlichkeiten und sind direkte territoriale Fortbestände afrikanischer Staaten, die es schon vor der Kolonialzeit gab. Heute gibt es viele Ehen zwischen Burundiern und Ruandern. Der grenzüberschreitende Handel floriert – auch wenn er durch gelegentliche Vorwürfe des Schmuggels von Waren nach Ruanda getrübt wird.

Darüber hinaus sind beide Länder durch ein Netz von bilateralen und regio­nalen Abkommen verbunden und die Gouverneure ihrer Grenzprovinzen treffen sich regelmäßig. Beide Länder gehören zur Wirtschaftsgemeinschaft der Länder der Großen Seen, zur Ostafrikanischen Gemeinschaft, zum Gemeinsamen Markt für das Östliche und Südliche Afrika und zur Wirtschaftsgemeinschaft der zentralafrikanischen Staaten. Auch sind beide Mitglieder der Afrikanischen Union und der UN, die diverse Kanäle zur Beilegung von Streitigkeiten bieten. Da Burundis Präsident Ndayishimiye im Vergleich zu seinem Vorgänger sehr versöhnlich ist, lassen sich künftige Streits womöglich ohne neue Feindseligkeiten lösen.

Weit problematischer ist die Dauerpräsenz bewaffneter Gruppen in der Region um die Großen Seen Ostafrikas: Burundi, Ruanda, die Demokratische Republik Kongo, Kenia, Malawi, Tansania und Uganda. Sie wirken destabilisierend. Gemeinsame Sicherheitsvereinbarungen sind deshalb essenziell, um die Region zu beruhigen.


Mireille Kanyange arbeitet als Journalistin für Radio Isanganiro in Burundi.
mika.kanyange@gmail.com

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Um die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, ist gute Regierungsführung nötig – von der lokalen bis zur globalen Ebene.