Entwicklung und
Zusammenarbeit

Elasticsearch Mini

Elasticsearch Mini

German development cooperation

Flucht in Afrika

Migrations- und Fluchtbewegungen innerhalb Afrikas stellen die Gemeinden einkommensschwacher und instabiler Länder vor kaum zu bewältigende Aufgaben. Die GIZ unterstützt Staaten hier durch zahlreiche Vorhaben.
Somalische Delegation während einer Konferenz von IGAD zur Förderung einer datengestützten Migrationspolitik. IGAD/AD Media Somalische Delegation während einer Konferenz von IGAD zur Förderung einer datengestützten Migrationspolitik.

Am Horn von Afrika berät die GIZ – finanziert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) – seit 2017 die Zwischenstaatliche Behörde für Entwicklung (Intergovernmental Authority on Development, IGAD) zu einer verbesserten Umsetzung der regionalen Flucht- und Migrationspolitiken. Die IGAD-Mitgliedstaaten Äthiopien, Dschibuti, Kenia, Somalia, Sudan, Südsudan und Uganda – Eri­treas Mitgliedschaft ist zurzeit ausgesetzt – stehen vor zahlreichen Herausforderungen. Fragile Staatlichkeit, interne und grenzüberschreitende Konflikte und zunehmend heftige Auswirkungen der Klimakrise sind Faktoren, die zu Migrations- und Fluchtbewegungen innerhalb und aus der Region beitragen.

Die Länder sind dabei meist gleichzeitig Herkunfts-, Transit- und Zielländer. Ost­afrika beherbergte 2021 mehr als 4,1 Millionen Flüchtlinge und rund elf Millionen Binnenvertriebene. Die GIZ unterstützt IGAD dabei, dauerhafte Lösungen für Migrant*innen und Menschen auf der Flucht zu bieten und regionale politische Zielsetzungen in Bezug auf Migration und Vertreibung umzusetzen.

Außerdem arbeitet die GIZ mit IGAD daran, die Kapazitäten lokaler Verwaltungen in Grenzgebieten der Region zu stärken, um die Grundversorgung von Migrant*innen, Flüchtlingen und aufnehmenden Gemeinden zu verbessern. Übergeordnet soll das GIZ-Projekt helfen, Lernprozesse der Mitgliedstaaten auf Basis bereits gemachter Erfahrungen zu verbessern sowie regionale Migrationsdaten zu harmonisieren, um die Politikgestaltung stärker faktenbasiert ausrichten zu können.

Überforderte Gemeinden in Mali

In Mali unterstützt die GIZ, finanziert durch das BMZ und das kanadische Außenministerium, die Stärkung der sozioökonomischen Teilhabe von Binnenvertriebenen, Flüchtlingen und vulnerabler lokaler Bevölkerung in aufnehmenden Gemeinden der Regionen Kayes, Ségou, Mopti, Gao und dem Großraum Bamako.

Extremistische Gewalt, Anschläge und organisierte Verbrechen nahmen hier in den vergangenen Jahren zu. Zusammen mit wachsenden ethnischen Konflikten führen diese Situationen verstärkt zu interner Vertreibung und damit zu großen Herausforderungen für die Gemeinden, die die Binnenvertriebenen aufnehmen. Hinzu kommen Fluchtbewegungen aus Nachbarländern nach Mali.

Konflikte um Grundnahrungsmittel und Wasserressourcen verstärken sich damit. Die humanitäre Hilfe kann hier nur punktuell agieren und bietet langfristig keine Lösungen. Ein weiteres Problem ist die niedrige Beschäftigungsrate der Binnenvertriebenen und Flüchtlinge. Zudem leiden diese Menschen häufig unter physischen und psychischen Folgen der Gewalt und Vertreibung, die sie erlebt haben. Die Lage ist für Frauen und Mädchen aufgrund bestehender Ungleichheiten und Diskriminierung noch prekärer.

Staatliche Strukturen schaffen es hier nicht, diesen vielfältigen Herausforderungen angemessen zu begegnen und den sozialen Zusammenhalt zu fördern. Die drei Ak­tionsschwerpunkte des GIZ-­Projekts in Mali sind aus diesem Grund:

  • berufliche und soziale Bildung,
  • die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor und
  • die Stärkung des sozialen Zusammenhalts und der Kommunalentwicklung.

Der Ansatz basiert auf dem Aufbau individueller und organisatorischer Kapazitäten und der Stärkung von Kooperations- und Vernetzungsstrukturen. Das Vorhaben arbeitet bei der Umsetzung dieses Ansatzes mit Organisationen wie dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR), der internationalen Organisation für Migration (IOM) sowie Gebietskörperschaften und anderen dezentralen Diensten zusammen.

Stephanie Deubler arbeitet für die GIZ in Eschborn. Sie ist Senior-Fachplanerin zu den Themen Migration und Flucht im Fach- und Methodenbereich der GIZ.
stephanie.deubler@giz.de

Astrid Peter arbeitet für die GIZ in Eschborn. Sie ist Senior-Fachplanerin zu den Themen Migration und Flucht im Fach- und Methodenbereich der GIZ.
astrid.peter@giz.de

Governance

Um die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, ist gute Regierungsführung nötig – von der lokalen bis zur globalen Ebene.