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Regierungsführung

Schwieriger Kontext

Regierungen haben im krisengeschüttelten Pakistan einen Hang dazu, schnelle Lösungen zu suchen.
Anhänger von Benazir Bhutto, die kurz zuvor ermordet worden war, im Wahlkampf 2008. Waqar Hussein/picture-alliance/dpa Anhänger von Benazir Bhutto, die kurz zuvor ermordet worden war, im Wahlkampf 2008.

Das Land ringt mit der historischen Last langer Phasen diktatorischer Herrschaft. Afghanistans Gewaltkonflikte haben zudem dreieinhalb Jahrzehnte lang Pakistans Gesellschaft militarisiert. Waffen sind leicht zu bekommen, und blutige Terroranschläge haben das Land erschüttert.

Angesichts dieser riesigen Probleme haben die Regierungschefs sich nicht intensiv um andere Dinge gekümmert. Das betrifft auch die Wirtschaftspolitik. Der Staat hat die Volkswirtschaft nicht in die gewünschte Richtung lenken können, und die junge Demokratie leidet unter der intellektuellen Schwäche und moralischen Korruption ihrer Eliten. Infrastrukturdefizite und logistische Flaschenhälse erschweren die Unternehmenstätigkeit, aber diese Probleme werden nicht angegangen.

Viele betrachten heute die 1990er als verlorenes Jahrzehnt. Im Schnitt blieben damals Regierungen nur anderthalb Jahre im Amt, obwohl eine volle Legislaturperiode fünf Jahre betragen hätte. Benazir Bhutto und Nawaz Sharif traten beide zweimal als Regierungschefs an, stürzten dann aber schnell.

1998 ergriff das Militär die Macht. General Muscharaf regierte neun Jahre lang. Dann gewann die Pakistan People‘s Party die Wahlen, kurz nachdem ihre Vorsitzende und Spitzenkandidatin Benazir Bhutto ermordet worden war. Positiv war allerdings, dass die PPP eine ganze Legislaturperiode durchhielt und die Macht dann 2013 der Pakistan Muslim League von Nawaz Sharif nach deren Wahlsieg übergab.

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