Europäische Entwicklungsbank sperrt Lahmeyer

Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) wird dem deutschen Ingenieurunternehmen Lahmeyer International bis auf weiteres keine Aufträge geben. Das teilte die Bank Ende Februar auf ihrer Website mit. Sie übernimmt damit eine Entscheidung der Weltbank, die Lahmeyer Ende 2006 wegen Korruption im Zusammenhang mit einem Staudammprojekt in Lesotho für sieben Jahre gesperrt hatte (siehe E+Z/D+C 12/2006, S. 445). Laut Lahmeyer-Geschäftsführer Henning Nothdurft traf die EBRD die Entscheidung, nachdem Lahmeyer in die engere Auswahl für einen Auftrag gekommen war. Im Zuge des Verfahrens habe das Unternehmen der Bank erläutert, welche Schritte zur Korruptionsvorbeugung es seit der Weltbank-Sperre unternommen habe. Man habe sich dann mit der Bank auf weitere Maßnahmen verständigt, die Lahmeyer verwirklichen muss, bevor es wieder an EBRD-Ausschreibungen teilnehmen kann. Das Unternehmen rechnet damit, dass dies in der zweiten Jahreshälfte der Fall ist.

Die Organisation Transparency International nannte die EBRD-Entscheidung einen „begrüßenswerten Schritt in Richtung einheitlicher Ausschlusskriterien der multilateralen Entwicklungsbanken“. Es ist das erste Mal, dass eine Entwicklungsbank ein Unternehmen aufgrund von Ermittlungen einer anderen Bank von Aufträgen sperrt. Im September 2006 hatten die regionalen Entwicklungsbanken und die Weltbank vereinbart, in der Korruptionsbekämpfung künftig enger zu kooperieren. (ell)