Religion

Oppositionsführer frei

Anfang Oktober hat Kameruns Regierung viele Oppositionelle freigelassen – darunter Prominente wie der ehemalige Präsidentschaftskandidat Maurice Kamto oder der Rapper Valsero. Außerdem kamen 300 militante Separatisten aus den englischsprachigen westlichen Regionen frei. Die Regierung kündigte an, viele Rechtsverfahren einzustellen.
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Dieser Politikwechsel war die Folge eines nationalen Friedensdialogs. Wie lange er währt, bleibt abzusehen. Die Regierung kann auch wieder zurückrudern, und neue Gewalt scheint jederzeit möglich. Zwei Dinge sind aber klar:

  • Der nationale Dialog hat bereits etwas bewirkt, und
  • ohne das öffentliche Engagement katholischer, evangelischer und muslimischer Religionsführer hätte es den Dialog vermutlich nicht gegeben.

Kamerun steckt seit mehreren Jahren in der Krise (siehe Hauptartikel). Schätzungen zufolge sind 2000 bis 3000 Menschen in gewaltvollen Ausschreitungen gestorben. 400 000 bis 600 000 wurden vertrieben. Die größten Spannungen gab es in den anglophonen Gebieten im Westen Kameruns, wo sich Menschen ausgegrenzt und diskriminiert fühlen, sowie im Norden, wo Boko Haram aus Nigeria aktiv ist. Kamerun ist mehrheitlich französischsprachig, und die Regierung unterdrückt Widerstand rabiat, was separatistische Bestrebungen weiter befeuerte.

Im Sommer haben sich deshalb Religionsführer in einer Friedensmission für die anglophonen Regionen zusammengetan. Katholische, protestantische und muslimische Geistliche wenden sich schon lange gegen Gewaltmissbrauch, sowohl durch die Regierung als auch durch die Separatisten. Beobachter sagen, dass Religionsführer die Situation am ehesten positiv beeinflussen könnten. Aus Sicht der International Crisis Group (ICG), einem unabhängigen Thinktank, der sich auf fragile Staatlichkeit spezialisiert, war schon voriges Jahr klar, dass der katholischen Kirche, der rund ein Drittel der Landesbevölkerung angehört, eine entscheidende Rolle zukommt. Die ICG sah jedenfalls keinen vergleichbaren „möglichen Friedensstifter“. (E+Z/D+C)

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Um die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, ist gute Regierungsführung nötig – von der lokalen bis zur globalen Ebene.