Energieeffizienz von Gebäuden
Von China lernen
Zunehmender Wohlstand erhöht die Nutzung etwa von Klimaanlagen, Heizungen und Warmwasser. Außerdem halten Elektrogeräte wie Kühlschränke, Fernseher, Spülmaschinen und Waschmaschinen Einzug in Wohnhäuser und treiben den Stromverbrauch in die Höhe.
In China sind mittlerweile zigtausende Gebäude energetisch saniert worden. Das Land kann auf viele Erfahrungen, Studien und Pilotprojekte zurückgreifen. Vielfach beziehen sie sich auf Plattenbauten. Vergleichbare Bestandsgebäude sozialistischer Prägung stehen auch in vielen anderen asiatischen und osteuropäischen Staaten. Auch die geografischen und klimatischen Bedingungen sind häufig ähnlich.
Das gilt zum Beispiel für die Mongolei. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind die chinesischen Erkenntnisse und Entwicklungen jedoch nicht auf das nördliche Nachbarland übertragbar, da die Regierung den Energiepreis hoch subventioniert: Die Gebäude zu sanieren wäre zwar für die Energiesicherheit des Landes und das Klima sehr sinnvoll, rechnet sich aber nicht.
Ähnlich sieht es in vielen osteuropäischen Ländern aus. Doch allmählich verbessern sich die Rahmenbedingungen, um Maßnahmen zur Energieeffizienz in Gebäuden durchzusetzen. Beispielsweise steigen die Energiepreise in der Ukraine derzeit drastisch an, da die Regierung auf Druck internationaler Geldgeber die Energiesubventionen zurückfährt. Daher suchen Kommunen, Immobilienverwalter und Mieter nach Möglichkeiten, Kosten zu sparen. Viele erkennen in der Energieeffizienz inzwischen eine Option. Eine ähnliche Entwicklung findet in den südosteuropäischen Beitrittsstaaten der Europäischen Union statt.
Immer mehr Länder interessieren sich für das Wissen der GIZ im Bereich Gebäudeeffizienz und für die in China und anderen Ländern gesammelten Erfahrungen. Den meisten Regierungen ist inzwischen bewusst, dass sie ihre nationalen Emissionsziele nur erreichen können, wenn sie den Energieverbrauch ihrer Gebäude rapide absenken. (mr)