Theologie
Viele Kirchen, viele Namen
Im englischen Sprachgebrauch wird deshalb das Akronym „AIC“ verwendet, wobei das „I“ für unterschiedliche Begriffe stehen kann: „African Initiated Churches“ betont die Entstehung auf afrikanische Initiative, „African Independent Churches“ die Unabhängigkeit von den Missionskirchen und „African Indigenous Churches“ die kulturelle Selbständigkeit. Der Ausdruck „African Instituted Churches“ hebt auf die Gründung und Leitung durch Afrikaner ab und dient als Selbstbezeichnung der panafrikanischen Dachorganisation Organisation of African Instituted Churches (OAIC). Ihr gehören etwa ein Drittel der AUK an.
In der wissenschaftlichen Diskussion besteht kein Konsens darüber, ob die afrikanisch-unabhängigen Kirchen tatsächlich als eigene Großgruppe klassifiziert werden können. Stattdessen werden sie oft mit den Pfingstkirchen zusammengefasst. Die wichtigsten Stimmen aus Afrika, die heute die Diskussion zur theologischen Einordnung und der gesellschaftlichen Rolle ihrer Kirchen prägen, sind John Pobee, Thomas Oduro und John Gichimu.
Beispiele für AUK sind die Kirche des himmlischen Christentums in Benin, die Cherubim- und Seraphim-Gesellschaften in Nigeria und die Christliche Zionskirche, die mitgliederstärkste Religionsgemeinschaft in Südafrika. In der Demokratischen Republik Kongo ist die Kimbanguistenkirche die bekannteste AUK.
Zur Kirchenlandschaft in Ostafrika gehören unter anderem die Afrikanische Bruderschaftskirche, die in der kenianischen Provinzstadt Machakos als Selbsthilfeorganisation der Bevölkerung entstanden ist, und die Kirche des Heiligen Geistes in Ostafrika, die in Westkenia ihren Hauptsitz hat. (hs)