Siltation

Bauern und Goldschürfer tragen zur Wassernot bei

Obwohl es in Simbabwe zwei große Flüsse gibt, den Sambesi im Norden und den Limpopo im Süden, sowie zahlreiche kleinere Flüsse und Seen, leidet das Land unter einer schweren Wasserkrise. Seit 2018 herrscht Trockenheit, die Reservoirs sind nicht mehr gefüllt, und das Wasser muss rationiert werden.
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Das wenige Wasser, das noch zur Verfügung steht, ist zudem durch Sand, Schlick und andere im Wasser gelöste Partikel verschmutzt. Diese Versandung, die im ganzen Land in Flüssen und Reservoirs auftritt, kann das Wasser nahezu unbrauchbar machen. Der Umweltaktivist Happison Chikova schätzt, dass in Simbabwe in den vergangenen 20 Jahren 108 Reservoirs durch eine Kombination von Dürre und Versandung unbrauchbar geworden sind.

Beispielsweise sind im Distrikt Mwenezi im Süden des Landes offiziellen Daten zufolge 23 von Erddämmen eingefasste Reservoirs durch Versandung verloren gegangen und in Beitbridge nahe der Grenze zu Südafrika mindestens 32. Laut der nationalen Statistikbehörde entwickeln sich viele weitere Reservoirs in die gleiche Richtung.

Auch der Mazowe-Stausee rund 35 Kilometer nördlich von Harare, der eine wichtige Wasserquelle darstellt, ist bedroht: Illegales Goldschürfen führt zu starker Verunreinigung, und der Wasserstand ist gefährlich niedrig. Der See, der eine Kapazität von 35 Millionen Kubikmeter Wasser hat, ist nur noch zu einem Fünftel gefüllt.

Die Hauptursache für die Probleme ist nicht die Natur, sondern der Mensch. Landwirte bauen ihre Ackerfrüchte zu nah am Wasser an, so dass jeder Regenguss Erde in Flüsse und Seen schwemmt. Goldschürfer verursachen Versandung, indem sie die Flussbetten aufwühlen, und Kiesschürfer tun es ebenfalls, wenn sie in der Nähe von Flüssen graben und große Mengen losen Sands zurücklassen, der letztlich im Wasser landet.

Die Leidtragenden sind vor allem die Menschen, die weiter flussabwärts leben und das Wasser zum Trinken und Kochen, zum Waschen und für die Landwirtschaft benötigen. „Ich kann meinen Gemüsegarten nicht mehr versorgen, weil das Wasser aus dem Reservoir im Nullkommanichts weg ist“, sagt Silibaziso Masukume aus dem Distrikt Mwenezi. „Wir haben nur drei bis fünf Monate lang Wasser“, erklärt die Dorfautorität Kange Sibanda, in deren Territorium das Musambasi-Reservoir im gleichen Distrikt liegt. „Danach haben alle Schwierigkeiten, selbst Wasser für ihre Tiere zu finden.“

Joseph Tasosa, Leiter der Non-Profit-Organisation Zimbabwe National Environmental Trust, sieht einen Teil der Lösung in einer Veränderung der Landwirtschaft. „Manchmal bauen die Menschen direkt am Flussufer an, und wenn es regnet, werden diese landwirtschaftlichen Flächen direkt in den Fluss gespült. Nach und nach lagert sich die Erde so in den Wasserreservoirs ab“, erklärt er.

Auch die Arbeit der Goldschürfer kommt auf den Prüfstand. In Beitbridge machen die Behörden sie für die Verschmutzung der Flüsse verantwortlich. Der Goldschürfer Denis Juru zeigt sich jedoch unbeeindruckt von den Problemen flussabwärts. „Ich suche nach Gold, das ich verkaufe, um Geld zu verdienen“, sagt er. „Ich verkaufe kein Wasser.“


Jeffrey Moyo ist Journalist in Simbabwe.
moyojeffrey@gmail.com