Entwicklung und
Zusammenarbeit

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Drohnen

Hilfe aus der Luft

Malawi entwickelt sich zum Exzellenzzentrum für Drohnen – unbemannte Flugzeuge, die zum Beispiel Klimadaten sammeln, Fotos machen oder Waren ausliefern können.
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In diesem Jahr hat in Malawi ein Trainingszentrum für die Entwicklung von Drohnen-Technologie und die Auswertung und Präsentation der gesammelten Daten eröffnet. Das Zentrum, die African Drone and Data Academy (ADDA), wird vom UN-Kinderhilfswerk Unicef und Hilfsorganisationen verschiedener Länder unterstützt.

Außerdem hat Malawi einen Korridor eingerichtet, um Drohnenflüge für humanitäre Zwecke zu testen. Er befindet sich in der Nähe des Flughafens Kasungu im Zentrum des Landes. Die Drohnen fliegen dort in bis zu 400 Meter Höhe. Unicef berichtet, dass die Drohne eines Schülers dort 17 Kilometer am Stück zurückgelegt hat.

Eins der Ziele besteht darin, dringende Fracht wie Laborproben oder medizinische Notfallartikel schnell an jeden Ort im Land – und eines Tages in ganz Afrika – transportieren zu können. Heute sind viele abgelegene Gebiete auf die sehr viel langsamere Lieferung per Lkw oder Boot angewiesen.

Drohnen können zudem Daten sammeln, die Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Dürren vorbeugen helfen. Oder sie spüren Orte auf, an denen besonders viele Mücken brüten, so dass die Behörden dort gezielt gegen Malaria und andere von Moskitos übertragene Krankheiten vorgehen können.

ADDA trage zu diesen Zielen bei, indem es auf „den Mangel an Kenntnissen in Bezug auf Drohnen- und Datentechnologien in Malawi und auf dem afrikanischen Kontinent“ reagiere, sagt Unicef-Sprecherin Rebecca Phwitiko. Die Entwicklung von Drohnentechnologie für humanitäre Zwecke passe gut zu Unicefs Ziel, die Lebensumstände von Kindern zu verbessern. „Wir wollen Technologien voranbringen, die Dienstleistungen besser für abgelegene Gemeinschaften zugänglich machen“, erklärt sie. „Dazu gehören neue Produkte und Anwendungen, die das Wachstum, die Entwicklung, die Bildung und den Schutz von Kindern fördern.“

ADDA bildet Afrikanerinnen und Afrikaner zwischen 18 und 24 Jahren aus, die gut Englisch sprechen und eine Universitätsausbildung in einem einschlägigen Fach oder entsprechende Berufserfahrung haben. Der erste Jahrgang hat seine Zertifikate bereits bekommen. Die Absolventen können ihre Fähigkeiten nun in ihren Heimatländern einbringen. Darunter sind neben Malawi beispielsweise Uganda und Tansania, Botswana und Sierra Leone, Äthiopien und die DR Kongo.

In all diesen Ländern beeinträchtigen schlechte Verkehrsanbindungen zum Teil die Lieferung dringend benötigter medizinischer Ausrüstung und Medikamente. Das gilt vor allem für arme und abgelegene Gegenden. Mit Hilfe der in Malawi entwickelten Drohnentechnologie und -ausbildung könnte die Hilfe dort bald aus der Luft kommen.


Raphael Mweninguwe ist freier Autor in Malawi.
raphael.mweninguwe@hotmail.com