Verhütung
Zahlen und Fakten zu Familienplanung
Die Zahl der Frauen in Entwicklungsländern, die verhüten, stieg von 510 Millionen im Jahr 2003 auf 671 Millionen im Jahr 2017. Das entspricht einem Anstieg um rund 30 Prozent und erscheint damit als ein großer Erfolg. Jedoch stagnierte im gleichen Zeitraum der Anteil der Frauen, deren Bedarf an Verhütung gedeckt ist, beinah. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Zahl der Frauen in Entwicklungsländern, die moderne Verhütungsmittel nachfragen, deutlich zugenommen hat: von 720 Millionen im Jahr 2003 auf 885 Millionen im Jahr 2017 – ein Zuwachs um über 20 Prozent. Drei Viertel dieses Anstiegs ist allein auf das Bevölkerungswachstum zurückzuführen. Aber auch Aufklärungsarbeit und die zunehmende Emanzipation von Frauen tragen dazu bei, dass immer mehr Frauen moderne Verhütungsmethoden anwenden wollen.
Frauen (15–49 Jahre) mit einem ungedeckten Bedarf an Verhütung sind diejenigen, die eine Schwangerschaft vermeiden möchten, aber derzeit keine moderne Methode verwenden. Zu den modernen Methoden zählen unter anderem Spirale, Pille, männliches und weibliches Kondom sowie Dreimonatsspritze. Traditionelle Methoden wie Coitus interruptus oder Zyklusmethoden gehören aufgrund ihrer unsicheren Wirksamkeit nicht dazu.
Der ungedeckte Bedarf an Familienplanung unter jungen Frauen im Alter von 15 bis 19 Jahren ist im Vergleich zur Gesamtgruppe aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren am höchsten (60 Prozent gegenüber 26 Prozent). Eine der Folgen: Jedes Jahr werden in Entwicklungsländern fast 21 Millionen 15- bis 19-Jährige schwanger – rund die Hälfte von ihnen ungewollt. Infolge von Komplikationen bei Schwangerschaft oder Geburt sterben pro Jahr 17 000 dieser Mädchen – die häufigste Todesursache bei Mädchen im Alter von 15 bis 19 Jahren.
Im Jahr 2017 belaufen sich die Kosten für moderne Verhütungsdienste der 671 Millionen Anwenderinnen in Entwicklungsländern auf 5,5 Milliarden US-Dollar. Diese Schätzung beinhaltet die Kosten für Verhütungsmittel, Gehälter für Gesundheit und Arbeitnehmer sowie Programm- und Systemkosten. Wenn die 214 Millionen Frauen, die derzeit einen ungedeckten Bedarf an Familienplanung haben, ihren Bedarf decken könnten, würden die Gesamtkosten auf elf Milliarden US-Dollar jährlich steigen.