INGOs
Maßstäbe
Die CPDE vertritt die Zivilgesellschaft im Lenkungsausschuss der GPEDC. Sie profitiert von den Lektionen, die im Zuge der Aid-Effectiveness-Debatte im Lauf vieler Jahre gelernt wurden. Damit CSOs als glaubwürdige Anwälte agieren können, müssen sie selbst wirkungs- und verantwortungsvoll handeln. Zu den wichtigen Regeln, die verhindern, dass die Stimmen des globalen Südens in der internationalen Kooperation nichtstaatlicher Akteure untergehen, gehören:
- Plattformen müssen allen CSOs offenstehen und ihnen erlauben, selbst zu entscheiden, wie sie mitmachen wollen.
- Mindestens 20 Prozent der Führungspositionen müssen feministischen Organisationen vorbehalten werden.
- Mehr als die Hälfte der Führungspositionen müssen Organisationen aus dem globalen Süden übernehmen.
Die CPDE stützt sich unter anderem auf Konzepte, die Betteraid, ein internationaler Dachverband von CSOs, entwickelt hat. Zudem wurde das Open Forum for CSO Development Effectiveness für offenen Austausch geschaffen. Es formulierte 2010 in Istanbul folgende acht Prinzipien für CSO-Wirksamkeit:
- Respekt und Förderung von Menschenrechten und sozialer Gerechtigkeit,
- Verkörperung von Gender-Gleichberechtigung bei gleichzeitiger Förderung der Rechte von Frauen und Mädchen,
- Fokus auf Bürgerbeteiligung, demokratische Verantwortung und Mitsprache,
- Förderung ökologischer Nachhaltigkeit,
- Transparenz und Rechenschaftspflicht,
- Engagement für gleichberechtigte und solidarische Partnerschaften,
- Teilen von Wissen und gemeinsames Lernen und
- Anspruch auf die Verwirklichung positiven und dauerhaften Wandels.
Zwei weitere Modelle sind viel versprechend: der Civil Society Mechanism bei der UN Food und Agriculture Organization und der neugeschaffene Asia-Pacific Regional CSO Mechanism bei der UN Economic and Social Commission for Asia and the Pacific. Beide sind aber noch nicht so ausgereift wie die CPDE und werden noch aufgebaut. Ihr Erfolg wird von den Anstrengungen der CSOs und ihrer vielfältigen Partner abhängen. Sie verdienen Aufmerksamkeit, weil die UN eine faire globale Partnerschaft, in der der globale Süden nicht zu kurz kommt, brauchen, um die Sustainable Development Goals zu erreichen. (at)