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Öl-Konzerne spüren den Schock

Die Ölpreisschocks treffen zuallererst multinationale Unternehmen wie Exxon-Mobile oder BP. Die Aktienkurse der Öl-Großkonzerne sind in den vergangenen Jahren gesunken, die Bewertungen wurden im ersten Quartal 2020 erneut halbiert. Das trifft auch die Anleger hart. Öl- und Gas­aktien sind deutlich hinter den Erwartungen des Marktes zurückgeblieben, was natürlich auch mit der Corona-Krise zusammenhängt.
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Die Öl- und Gasindustrie hat dieses Jahr zehntausende Jobs abgebaut, und sie investiert dieses Jahr viel weniger. Die britische Zeitung The Guardian titelte: „Wird das Coronavirus die Ölindustrie töten und helfen, das Klima zu retten?“

Sobald die Weltmarktpreise fallen, stoppen Ölfirmen Investitionen, denn niedrigere Preise bedeuten, dass weniger Projekte rentabel sein werden. Das wirkt sich auf die gesamte Wertschöpfungskette aus, einschließlich der Pipeline-Unternehmen und Raffinerien.

Der staatliche saudische Ölriese Aramco versucht, eine 1,5 prozentige Beteiligung am Unternehmen für 25,6 Milliarden Dollar zu verkaufen. Beobachter bezweifeln, dass das gelingt. Den Anlegern ist bewusst, dass der Sektor riskanter wird. Die Zentralbanken bewerten zunehmend die Klimarisiken, die der Finanzsektor eingeht, um negative Anreize zu schaffen, etwa damit sie höhere Zinssätze zahlen (siehe Hans Dembowski im Monitor des E+Z/D+C e-Papers 2020/03). Zudem haben Regierungen weltweit im Pariser Klimaabkommen versprochen, den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu reduzieren. Das mag langsamer gehen als Umweltschützer hoffen, bedeutet aber, dass in Öl zu investieren keine sichere Bank mehr ist wie früher.

Anleger fragen sich auch, inwieweit das Aramco-Management politisch gesteuert wird. Immerhin legt die saudische Regierung fest, wie viel Aramco produziert. Dabei ist es offensichtlich, warum die Saudis Aramco-Aktien verkaufen wollen: Sie brauchen Geld für die Diversifizierung ihrer Wirtschaft. Natürlich erschwert der niedrige Ölpreis nun den Verkauf.