Entwicklung und
Zusammenarbeit

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KfW

Paradigmenwechsel: Fokus auf Investitionen in Afrika

Afrika birgt große Potenziale: Ressourcenreichtum, Unternehmergeist, Innovationskraft und kulturelle Vielfalt. Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer KfW-Beilage im Druckheft von E+Z/D+C.
In Tunesien gibt es Reformpartnerschaften mit dem BMZ: Mitarbeiter eines Pumpwerks bei einer Besprechung. KfW-Bildarchiv/photothek.net In Tunesien gibt es Reformpartnerschaften mit dem BMZ: Mitarbeiter eines Pumpwerks bei einer Besprechung.

Subsahara-Afrika weist durchschnittlich ein robustes Wirtschaftswachstum von 3 Prozent auf; Äthiopien, die Elfenbeinküste, Ghana und Ruanda liegen sogar bei über 7 Prozent. Auch die Bevölkerung wächst rasant: bis 2050 wird sich die Bevölkerung Afrikas verdoppeln. 2035 wird der Kontinent das größte Arbeitskräfteangebot weltweit haben. Pro Jahr werden 20 Millionen neue Jobs benötigt.

Wir wollen unsere afrikanischen Partner dabei unterstützen, die wirtschaftlichen Potenziale besser zu heben und mehr Arbeitsplätze zu schaffen. Der Privatsektor kann und muss einen sehr viel größeren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten. Vor diesem Hintergrund nimmt die Bundesregierung nun verstärkt die Verbesserung der Investitionsrahmenbedingungen in den Blick. Das war auch Ziel der unter deutscher G20-Präsidentschaft 2017 ins Leben gerufenen Compact-with-Africa-Initiative. In „Compacts“ zwischen einzelnen afrikanischen Ländern, Internationalen Organisationen (Weltbankgruppe, Afrikanische Entwicklungsbank, IWF) und bilateralen Partnern koordinieren alle Beteiligten konkrete Maßnahmen zur Mobilisierung privater Investitionen.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat zur Umsetzung der Agenda 2063 der Afrikanischen Union ein neues Kooperationsmodell eingerichtet: die Reformpartnerschaften. Dabei stärken wir das Prinzip der Eigenverantwortung und fordern mehr Reformen und Eigenleistungen. Mit Côte d’Ivoire, Ghana und Tunesien laufen die ersten Pilotprojekte. In Côte d’Ivoire und Ghana ist der Schwerpunkt der Reformpartnerschaft ein vom Privatsektor getragener Ausbau von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz, in der Reformpartnerschaft mit Tunesien bildet der Finanz- und Bankensektor den Schwerpunkt der Zusammenarbeit. Seit 2017 hat das BMZ die Umsetzung der ersten drei Reformpartnerschaften mit zusätzlichen Mitteln i.H.v. insgesamt rd. 800 Mio. EUR unterstützt. Bis Jahresende 2019 ist der Abschluss von drei weiteren Reformpartnerschaften mit Äthiopien, Senegal und Marokko geplant. Zusätzlich unterstützt die neue „Sonderinitiative Ausbildung und Beschäftigung“ sowie der Entwicklungsinvestitionsfonds mit 1 Mrd. Euro Privatinvestitionen.

Erste Erfolge: Reformpartnerschaft in Tunesien

In Tunesien wurden wichtige Reformen im Finanz- und Bankensektor angestoßen. So wurde beispielsweise die Antikorruptionsbehörde ausgebaut und der staatliche Kreditgarantiefonds reformiert, um mehr Investitionen in verlässlichen Rahmenbedingungen zu ermöglichen.
 

Dr. Stefan Oswald ist Leiter der Abteilung 2 im BMZ, Marshallplan mit Afrika; Flucht und Migration.


Link
KfW, 2019: Afrika – Kontinent der Chancen.
https://www.kfw-entwicklungsbank.de/PDF/Download-Center/PDF-Dokumente-Medienkooperation-mit-E-Z/2019_10_Afrika_D.pdf