Treibhauseffekt
Wissenschaftlicher Fortschritt
1990 veröffentlichte das IPCC den ersten Assessment Report und prägte so die Debatte beim UN-Umweltgipfel in Rio de Janeiro 1992. Dort wurde unter anderem die UNFCCC beschlossen. Jeder weitere IPCC-Report hat unser gemeinsames Wissen über den Klimawandel erweitert und neue Beweise für die Ursächlichkeit menschlichen Handelns geliefert. Die wissenschaftliche Zusammenarbeit hat unser Verständnis der Komplexität der Probleme und der Dringlichkeit des Handelns gestärkt.
Der zweite Assessment Report erschien 1995. Er trug dazu bei, dass die Konferenz der Vertragsparteien (COP – conference of parites) der UNFCCC in Kyoto 1997 das nach der Stadt benannte Protokoll beschloss. Der aktuellste Assessment Report von 2014 ist der fünfte. Mittlerweile brauchten die meisten Entscheidungsträger keine weiteren Beweise. Die Debatte der jährlichen COPs kreiste nun um Lastenverteilung, Wirtschaftschancen, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit.
Wissenschaftler aus aller Welt arbeiten im IPCC gut zusammen. Es gibt aber durchaus Schwierigkeiten, wie etwa:
- Sprachprobleme,
- den Druck, in wissenschaftlichen Zeitschriften zu veröffentlichen,
- die ungleichen wissenschaftlichen Kapazitäten unterschiedlicher Länder und
- die divergierenden Konzepte und Haltungen unterschiedlicher Wissenschaften.
Kompromisse waren oft zwischen Experten verschiedener Disziplinen mit unterschiedlichen Zielen nötig. Wissenschaftliche Institute in Entwicklungsländern taten sich schwer, dieselbe komplexen Modellierungs-Kompetenz aufzubauen, die ihre Partner aus Industrieländer schon besaßen. Diese wiederum verstanden oft nicht, wie wichtig es für Entwicklungsländer ist, zur Forschung beizutragen und aus ihrer Sicht wichtige Fragen zu untersuchen. Im Ergebnis stellte der Konsens der Wissenschaftler die wachsende Sorge wegen des Klimawandels deutlich heraus, war aber wegen all der genannten Problem tendenziell verwässert.
Mit jedem neuen Assessment Report sind aber auch die wissenschaftlichen Kapazitäten gewachsen. Es werden immer mehr Interessen berücksichtigt und immer mehr Aspekte des globalen Wandels ergründet. Die Wissenschaftserkenntnis zum Thema ist präziser und systematischer geworden (siehe auch Hauptartikel).