Mädchen und Jungen

Geschlechtergerechtigkeit durch Bildung

Das Motto der Agenda 2030 mit den Sustainable Development Goals (SDGs), „niemanden zurücklassen“, impliziert, dass Geschlechtergerechtigkeit in der Bildung sowie in anderen Lebensbereichen ernst genommen werden muss. Mädchen aus sozial schwachen Familien sind meist besonders benachteiligt.
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Die Sun-spring Charity School (SCS) ist eine nicht-staatliche Initiative. Unsere Schule ist kostenlos und richtet sich an benachteiligte Kinder aus dem Armenviertel Ng’ombe nahe der Hauptstadt Lusaka (siehe hierzu meinen Beitrag im Schwerpunkt des E+Z/D+C e-Paper 2016/01). Wir tun unser Bestes, die SDGs voranzutreiben, besonders unter dem Aspekt der Gleichberechtigung.

Die Schule nimmt gleich viele Mädchen und Jungen auf. Wir vermeiden es, mit Stereotypen zu arbeiten wie „Jungs weinen nicht“ oder „Mädchen prügeln sich nicht“. Das sind falsche Aussagen und hindern Kinder in ihrer persönlichen Entwicklung. Zudem benutzen Lehrkräfte an der SCS gendergerechte Sprache. Die Kinder lernen je nach Situation andere Wörter zu benutzen. Sie sagen dann etwa Lehrkraft statt Lehrer oder Lehrerin. Wir raten ihnen auch, Wörter wie „guys“ („Jungs“) zu vermeiden, weil sich Mädchen ausgeschlossen fühlen könnten.

Die SCS nimmt das UN-Ziel, geschlechtsspezifische Gewalt an Schulen zu vermeiden, sehr ernst. Alle unsere Lehrkräfte verpflichten sich zu einem Verhaltenskodex, den sie bei Arbeitsantritt unterschreiben müssen. Meistens geht die Gewalt in der Schule von Lehrern und Jungen aus. Deshalb ermutigen wir gerade sie, Schlüsselfiguren des Wandels zu sein. Gleichermaßen loben wir Mädchen, die uns auf verdächtige Lehrkräfte hinweisen. Dafür gibt es auch einen anonymen Postkasten. Ein sicheres Lernumfeld für alle Kinder ist Priorität an der Schule. Mobbing, Prügelstrafen und Diskriminierung sind inakzeptabel.

Angesichts der Benachteiligung von Mädchen in ganz Sambia hat die SCS zusätzlich eine Mädchenschule in einem anderen Viertel aufgebaut. Wir sind fest entschlossen, die Chancen für Frauen und Männer dadurch zu verbessern (siehe auch Haupttext) (fm).