Entwicklung und
Zusammenarbeit

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Schulspeisung

Beitrag zur Ernährungssicherheit

Kostenlose Schulspeisung hat sich in Kambodscha als sehr erfolgreich sowohl für den Schulerfolg als auch für die allgemeine Ernährungssicherheit erwiesen. Derzeit unterstützt das World Food Programme rund 1 220 Schulen landesweit. Verhandlungen mit dem kambodschanischen Bildungsministerium zielen darauf ab, das Programm ab etwa 2020 in nationaler Eigenregie fortzusetzen.
Dorfbewohner produzieren Gemüse für die Schulspeisung. Bliss Dorfbewohner produzieren Gemüse für die Schulspeisung.

Die Armut ist dem südostasiatischen Land stark zurückgegangen, und die Ernährungssicherheit hat sich deutlich verbessert. Doch der Rückgang von Kindersterblichkeit und -morbidität sowie bei älteren Kindern von mentaler und physischer Entwicklungsverzögerung hinkt der allgemeinen positiven Entwicklung hinterher. Dafür sind unter anderem bestimmte Essensgewohnheiten verantwortlich.

Zum einen essen viele Menschen kein Frühstück. Die erste warme Mahlzeit in bäuerlichen Familien gib es erst um die Mittagszeit. Die zweite Gewohnheit betrifft die Übergewichtung von Reis als Hauptbestandteil der Ernährung, die selbst in wohlhabenden Familien vorherrscht. Der verwendete Reis ist geschält und wird nur durch wenige protein- und vitaminhaltige Zutaten ergänzt. Die einseitige Ernährung wirkt sich negativ auf das Wachstum und die allgemeine Gesundheit von Kindern aus.

Vor diesem Hintergrund bewirkt eine regelmäßige morgendliche Mahlzeit in den Schulen viel. Da die Einschulungsrate in Kambodscha sehr hoch ist, werden fast alle Mädchen und Jungen erreicht. Viele Kinder – vor allem aus armen Bevölkerungsschichten – müssen Klassen wiederholen oder brechen die Schule ab, und dem wirkt die Schulspeisung entgegen. Sie fördert den Schulerfolg und sorgt dafür, dass mehr Kinder an weiterführende Schulen übergehen.

Gespräche mit Beteilig­ten im Rahmen eines Forschungsvorhabens des Instituts für Entwicklung und Frieden (INEF) der Universität Duisburg-Essen (siehe Haupttext) ergaben ein deutliches Erfolgsbild: Auf der schulischen Ebene wurde von einem regelmäßigen Schulbesuch seit Einführung der Schulspeisung berichtet. Vorher „verschwanden“ bis zu einem Drittel der Kinder täglich einfach aus dem Unterricht, weil sie Hunger hatten. Die Kinder seien gesünder und konzentrierter, und die Wiederholerquote sei deutlich zurückgegangen. Zudem werde kaum noch ein Kind vor dem Grundschulabschluss aus der Schule genommen.

Ebenso deutlich zeigten sich die wirtschaftlichen Wirkungen durch die lokale Beschaffung. Durch die Kaufkraftzunahme und die Nachfrage nach hochwertigen Lebensmitteln wie Gemüse, Fisch, Fleisch und Eiern wird vor allem vermehrt Gemüse in den Dörfern angebaut. Die Zahl der beteiligten Produzenten ist erheblich: Sie beträgt in einer Kommune mit vier beteiligten Schulen bis zu 200 Haushalte. Zudem gewinnt überall die Zusammenarbeit zwischen Lehrern, Eltern und Vertretern der Gemeinden an Bedeutung, was wiederum dem Schulleben zugute kommt. (fb)

 

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