Entwicklung und
Zusammenarbeit

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Burundi

Ein warmes Mittagessen in der Schule

Burundi hat wie andere Länder in Ostafrika wegen anhaltender Dürren und Extremwetter mit hohen Ernteausfällen zu kämpfen. Viele Menschen hungern. Der Staat versucht, mit Schulspeisung Abhilfe zu schaffen.
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Die Dürre ist in drei Provinzen im Norden Burundis, insbesondere in Kirundo, besonders schlimm. Viele Menschen fliehen deshalb von dort und Kinder brechen die Schule ab. Um die Not zu lindern, hat Burundi seit 2009 in Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm ein Programm zur Verteilung von kostenlosen Mittagessen an den Grundschulen begonnen. Dies soll den Familien helfen und die ländlichen Räume entwickeln.

Im Rahmen des Programms können die kleinbäuerlichen Familien ihre Ernte an die Schulen verkaufen. Um die Zahlen der Schulabbrecher im ganzen Land zu verringern, wurde das Schulkantinenprogramm auf sieben der 18 Provinzen ausgeweitet und es soll derzeit schätzungsweise 650 000 Grundschülern zugutekommen.

Für die kleinbäuerlichen Familien ist das ein doppelter Vorteil. Zum einen haben sie die Gewissheit, dass die von ihnen produzierten Lebensmittel einen Abnehmer finden, und zum anderen werden ihre Kinder mit angemessener Nahrung versorgt. Das Schulessen besteht hauptsächlich aus gesundem heimischem Gemüse wie Mais, Maniok oder Bohnen. 

Das Programm begann mit importiertem Reis, Bohnen und Mais, erklärt der Beauftragte für Schulkantinen im Bildungsministerium. „Im Jahr 2013 haben wir eine neue Strategie beschlossen, die Schulkantinen mit lokaler Produktion zu versorgen.“ 

Der Direktor einer Grundschule, in dem das Programm bereits länger läuft, zieht ein gemischtes Fazit. In den ersten Jahren nach der Einführung des kostenlosen Mittagessens waren die Schüler*innen glücklich darüber, und die schulischen Leistungen waren sehr zufriedenstellend, sagt er: „Doch mit zunehmender Armut in den Familien zeigten Mädchen und Jungen kein Interesse mehr an der Schule, und die Zahl der Schulabbrecher stieg. Vor allem Jungs gingen in die Nachbarländer, um nach Arbeit zu suchen.“ Auch viele Mädchen verließen die Schule, nachdem sie schwanger wurden. Der Direktor sieht die Schulspeisungen als hilfreich, er hatte sich aber mehr erwartet. 

Diese Beobachtung belegen auch die rückläufigen offiziellen Zahlen. Ein Beamter des Bildungsministeriums berichtet, dass 624 000 Schüler in 820 Schulen im Schuljahr 2018/19 vom Schulkantinenprogramm profitierten, im Schuljahr 2019/20 waren es 570 000 Schüler und im Schuljahr darauf 400 000 Schüler in 500 Schulen. Neben der zunehmenden Armut der Familien ist auch ein Mangel an finanziellen staatlichen Mitteln verantwortlich für den Rückgang der Zahlen. 

Die Zahl der begünstigten Grundschüler in Burundi wird derzeit auf 650 000 geschätzt, das Ziel liegt jedoch bei 2,8 Millionen. Burundi muss mehr Mittel mobilisieren, um die Kinder in der Schule zu halten und auf bessere Ergebnisse zu hoffen. 

Das Schulspeisungsprogramm bietet auch Chancen für die Agrarwirtschaft und Viehzüchter, da sie die Schulen lokal mit Nahrungsmitteln versorgen können. Dies wäre der Entwicklung des ländlichen Raums dienlich.

Mireille Kanyange ist Journalistin bei Radio Isanganiro in Burundi.
mika.kanyange@gmail.com

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