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Pandemiegefahr

Dengue als globale Bedrohung

Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass im Jahr 2014 rund 390 Millionen Menschen in mehr als 120 Ländern mit Dengue infiziert wurden. Die Organisation bezeichnet Dengue als Pandemie, die mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung gefährdet.
Die Erforschung des Dengue-Fiebers macht auch in Indonesien Fortschritte. Adhyasta Harimurti/picture alliance/dpa Die Erforschung des Dengue-Fiebers macht auch in Indonesien Fortschritte.

Dengue wird auch „Knochenbrecher-Fieber“ genannt, weil es zu schweren Gelenk-, Muskel- und Rückenschmerzen führt. Es kann tödlich sein – und zwar nicht nur für Kinder und geschwächte Menschen. Zu den Symptomen zählen Übelkeit, Brechreiz, hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit und Schmerzen hinter den Augen. Besserung tritt temporär nach zwei bis vier Tagen ein, ehe es erneut zu hohem Fieber kommt und Blutdruck und Herzschlag sinken. Selbst unter medizinischer Aufsicht kann es bis zu vier Wochen dauern, bis der Patient sich erholt. Die Inkubationszeit beträgt bis zu 14 Tagen .

Es gibt vier verschiedene Virusstämme (DENV-1 bis DENV-4), die Dengue verursachen. Wer einmal einen Virus hatte, wird immun gegen diesen einen, nicht aber gegen die anderen drei Stämme. Hinzu kommt, dass das Risiko gefährlicher Komplikationen – vor allem die Gefahr des hämorrhagischen Fiebers – mit jeder weiteren Dengue-Infektion steigt.

Dengue kommt vor allem in tropischen Regionen vor und besonders häufig in Südostasien, Südasien, Zentralamerika und der Karibik. Auch in einigen afrikanischen Ländern tritt die Krankheit auf.

Der häufigste Überträger ist Aedes agypti – die Stechmücke, die auch Gelbfieber, Zika und andere Krankheiten überträgt. Jedoch überträgt auch Aedes albopictus Dengue, und diese Mückenart kommt in gemäßigteren Klimazonen vor. Da offenbar auch andere Stechmücken das Virus weitergeben können, kann sich Dengue-Fieber auch in Regionen ausbreiten, in denen es bislang nicht vorkommt.

Durch die globale Reisetätigkeit wird das Risiko ebenfalls erhöht, weil infizierte Personen weltweit unterwegs sind. In einigen Regionen, wo Dengue eigentlich nicht auftritt, stellen Krankenhäuser mit speziellen tropenmedizinischen Abteilungen die Patienten unter Quarantäne. So soll verhindert werden, dass einheimische Stechmücken das Dengue-Virus mit dem Blut des Infizierten aufnehmen und wieder an andere Menschen weitergeben können.


Der erste Impfstoff

Das internationale Pharmaunternehmen aus Frankreich Sanofi Pasteur hat 2015 den ersten Dengue-Impfstoff in Mexiko angemeldet: Dengvaxia (CYD-TDV). Die WHO hat kürzlich ein Positionspapier zu diesem Thema veröffentlicht und fordert die Regierungen auf, sorgfältig zu prüfen, ob es in ihren Ländern sinnvoll ist, diesen Impfstoff einzusetzen. Andere Impfstoffe werden derzeit entwickelt. Die Forschung macht Fortschritte, auch in Indonesien (siehe Hauptartikel).

Um die Entwicklung von Impfstoffen gegen Dengue zu erleichtern, gibt die WHO eine Reihe von Empfehlungen. Dazu zählen die Überwachung von Mückenpopulationen und Dengue-Ausbrüchen, außerdem sollen Wissenslücken und Forschungsbedarf identifiziert werden.

 

Link
WHO, 2016: Dengue vaccine position paper.
http://www.who.int/wer/2016/wer9130.pdf?ua=1

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