Kurzmeldung

Afrikas Bäuerinnen sind benachteiligt

Bäuerinnen sind in mehreren afrikanischen Ländern weniger produktiv als ihre männlichen Kollegen. Das geht aus einer Studie hervor, die die Weltbank und ONE, der vom U2-Star Bono mitgegründeten Advocacy-Organisation, im März veröffent­licht haben.
Noorani / Lineair Tanzanian farmer Noorani / Lineair

In ­Uganda sind die Höfe von Frauen demnach 13 Prozent weniger ­ertragreich als die von Männern, und in Malawi sogar um 25 Prozent. Die Daten wurden in Äthiopien, Malawi, Niger, Nigeria, ­Tansania und Uganda erhoben. In ­diesen Ländern leben mehr als 40 Pro­zent der Bevölkerung ­südlich der Sahara.

Die Autoren nennen mehrere Gründe für den relativen Misserfolg der Frauen:

  • Die afrikanische Landwirtschaft ist arbeitsintensiv und Frauen haben weniger Fami­lienmitglieder, die ihnen auf ihrem Hof helfen. Viele sind Witwen oder aus anderen Gründen alleinstehend.
  • Die Frauen können nicht im selben Maß wie Männer bezahlte Arbeiter anheuern.
  • Bauern sind im Schnitt besser ausgebildet als Bäuerinnen.
  • Männer haben besseren ­Zugang zu Dünger, Pflanzenschutzmitteln, Land, Beratungsdiensten und Märkten.
  • Für den Informationsaustausch von Kleinbauern sind informelle Netzwerke wichtig, von denen Frauen typischerweise ausgeschlossen sind.

Die Studie hält fest, dass mehr nötig ist, als Bäuerinnen gleichberechtigten Zugang zu Produktionsmitteln und Land zu eröffnen, um die Ertragskluft zwischen den Geschlechtern
zu schließen. Soziokulturelle ­Faktoren, die die Fähigkeit von Frauen beeinträchtigen, ­Ressourcen optimal zu nutzen, müssten auch angegangen ­werden, urteilen Weltbank und ONE. (dem)