Entwicklung und
Zusammenarbeit

Elasticsearch Mini

Elasticsearch Mini

Verantwortung für Märkte und Menschen

Als eines der ersten internationalen Handelsunternehmen hat die Metro Group bereits vor über zehn Jahren das große Wachstumspotenzial der asiatischen Märkte erkannt. Heute ist die Gruppe im Selbstbedienungsgroßhandel in China, Vietnam, Indien, Pakistan und Japan mit ihrer Vertriebslinie Metro Cash & Carry präsent. Aus Metro-Sicht gehören profitables Wachstum und Corporate Social Responsibility zusammen.


[ Von Marion Sollbach ]

Als wesentlichen Faktor für den nachhaltigen Erfolg des Engagements in Asien betrachtet die Metro Group ihren Beitrag für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der dortigen Volkswirtschaften. Dabei setzt der Handelskonzern in allen Ländern auf eine enge Zusammenarbeit mit lokaler Wirtschaft, den Regierungen und gemeinnützigen Organisationen. Der offene, interkulturelle Austausch von Erfahrungen, fachlicher Expertise und bewährten Managementlösungen zahlt sich dabei für alle Beteiligten aus.

Ob Förderung umwelt- und sozialverträglicher Produkte, Schonung natürlicher Ressourcen oder Ausbildung von Fach- und Führungskräften: Bei der Metro Group ist Corporate Social Responsibiltiy (CSR) Teil der Wertschöpfung. Unter den Bedingungen des schärfer werdenden internationalen Wettbewerbs trägt CSR zur nachhaltigen Entwicklung von Unternehmen und Gesellschaft bei.


Indische Lieferanten

Ein Beispiel für dieses Verständnis von gesellschaftlicher Verantwortung bietet das Metro-Engagement in Indien. Bei heißem Klima mit Außentemperaturen von manchmal über 50 Grad Celsius ist die konsequente Einhaltung der Kühlkette schwierig. In den üblichen Lieferketten verderben zwischen 25 und 40 Prozent der Frischwaren auf dem Weg von Produzent zu Konsument. Den Schaden haben in Indien die Erzeuger, denn die Zwischenhändler bezahlen sie meist nur, wenn die Ware tatsächlich von Endkunden gekauft wird.

Partnerschaftliche und zuverlässige Beziehungen sind von großer Bedeutung für die Metro Group, die in Expansionsländern bis zu 90 Prozent des Sortiments direkt von einheimischen Lieferanten bezieht. Die Metro Group bezahlt sämtliche von den Produzenten gelieferten Waren und verschafft ihnen dadurch Einkommenssicherheit.

Metro Cash & Carry eröffnete im Herbst 2003 seine ersten beiden Großhandelsmärkte in Bangalore. Das Unternehmen stellte sich von Anfang an darauf ein, dass es teilweise notwendige Liefer- und Einkaufsstrukturen selbst würde schaffen müssen. Zu diesem Zweck ging das Unternehmen in Indien eine Public Private Partnership mit der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG), einer Tochter der KfW-Bankengruppe, ein und hat Trainingsprogramme für die Land- und Fischereiwirtschaft organisiert.

Bislang wurden 40 000 Schafzüchter und Fischer in den Bereichen Tiermedizin, Hygiene und effiziente Produktverarbeitung weitergebildet. Dazu wurden unter anderem staatliche landwirtschaftliche Schulungszentren modernisiert. Programme in Sachen Fang- und Verarbeitungsmethoden trugen dazu bei, die Überfischung einzudämmen und das Bewusstsein für Qualität und Umweltschutz zu schärfen.

Außerdem impften Veterinäre im Metro-Auftrag knapp eine Million Schafe gegen Maul- und Klauenseuche und andere Tierkrankheiten. Diese umfangreichen Maßnahmen, bei denen auch mit lokalen Behörden und Universitäten kooperiert wird, haben positive Auswirkungen auf die Arbeitsweisen und Absatzchancen der Landwirte und Fischer – und zwar über ihre Rolle als Metro-Lieferanten hinaus. Weil es ihnen jetzt gelingt, Hygienestandards zu erfüllen und qualitativ hochwertigere Produkte herzustellen, sind ihre Wettbewerbschancen auch bei anderen Abnehmern gestiegen.

Seit Anfang September 2007 führt Metro nun die ersten Seminare für Fischzüchter in Pakistan durch. Neben Informationen über Zuchtmethoden und Hygienetechniken umfasst das Trainingsprogramm auch eine kurze Einführung zu Metro Cash & Carry und dessen Business-Konzept.


Service für Dienstleister

Im Gegensatz zu anderen in Asien präsenten internationalen Handelsketten richtet sich Metro Cash & Carry nicht an private Endverbraucher. Die Zielgruppe sind gewerbliche Kunden wie Einzelhändler, Restaurants und Hotels. Das Vertriebskonzept bietet Gewerbetreibenden zahlreiche Vorzüge. So finden sie etwa in den Großmärkten jederzeit ein umfangreiches und hochwertiges Warenangebot, sodass sie die Artikel nicht mehr auf Vorrat kaufen und zwischenlagern müssen. Sie können, was sie brauchen, bei Bedarf schnell und zu fairen Preisen erwerben. Das hilft ihnen, effizienter zu wirtschaften, Kosten zu verringern und Ware in höherer Qualität anzubieten.

Hohe Qualität und Frische haben für diese Zielgruppe weltweit Priorität. Die Metro Group sorgt dafür, dass hohe und international anerkannte Standards in den eigenen Märkten und der komplexen Produktionskette eingehalten werden. Wo effiziente Strukturen der modernen Massendistribution fehlen oder nicht ausreichen, trägt die Handelsgruppe deshalb zu deren Auf- und Ausbau bei.

Das Qualitätskontrollsystem von Metro Cash & Carry erfasst alle Stationen – vom Produzenten bis in die Regale der Großmärkte. Nur einwandfreie Produkte gelangen in die Regale. Dabei setzt das Qualitätsmanagement des Unternehmens die seit 2006 gültigen EU-Standards nicht nur in Europa um, sondern in allen Metro-Niederlassungen. Auf diese Weise leistet Metro Cash & Carry einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensmittelversorgung in Asien und stärkt zugleich die Wettbewerbsfähigkeit seiner Kunden.

In China hat das Leitungswasser oft nur mangelhafte Qualität. Deshalb verkaufen Metro-Großmärkte dort bereits gewaschenen Salat. Die gewerblichen Kunden erhalten zudem professionelle Unterstützung, damit sie die Kühlkette einhalten können. Angeboten werden beispielsweise Kühltaschen für den Transport.

In Hefei, Hauptstadt der chinesischen Provinz Aihui, engagiert sich Metro Cash & Carry für eine effizientere und nachhaltigere Landwirtschaft. Eine ganze Reihe qualitativ hochwertiger Agrarerzeugnisse – darunter Obst, Gemüse und Geflügel – entstammen der Region in der Nähe des Jangtse-Deltas. Um die Absatzchancen dieser Produkte auch im globalen Handel weiter zu verbessern, bietet Metro Cash & Carry speziell für örtliche Erzeuger entwickelte Trainingsprogramme an und klärt über Fragen der modernen Landwirtschaft auf. Weil Boden- und Wasserqualität für hochwertige Lebensmittel wichtig sind, vermitteln die Schulungen auch Umweltaspekte. Unabhängige Prüfinstitute kontrollieren die Einhaltung der von Metro definierten Vorgaben in der Produktion. Das chinesische Handelsministerium und örtliche Agrarbehörden unterstützen dieses Engagement.


Zertifizierung nach EurepGAP

Mit dem Ziel, Obstbauern in ihren Bemühungen um eine Zertifizierung nach dem international anerkannten Qualitätsstandard EurepGAP zu unterstützen, unterzeichnete Metro im Mai 2007 ein Kooperationsabkommen mit der im Mekongdelta gelegenen vietnamesischen Provinz Vinh Long. Die Handelsgruppe kooperiert dabei mit dem vietnamesischen Handelsministerium (MOT) sowie der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Das Projekt soll allen Beteiligten entlang der Lieferkette die technischen Voraussetzungen zum Erhalt der Zertifizierung nach EurepGAP ermöglichen. EurepGAP fordert von den Produzenten unter anderem, dass sie den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren oder im Hinblick auf die Sicherheit und Gesundheit von Beschäftigten verantwortlich handeln.

Um ihre Früchte nicht nur lokal, sondern auch international verkaufen zu können, bemühen sich die Bauern von Vinh Long um eine internationale Zertifizierung für ihren Pampelmusenanbau. Gefördert wird die Nam Roi Pampelmusen-Kooperative in Binh Minh Ward, die seit langem für ihre Produkte berühmt ist. Der Fokus des Programms liegt derzeit auf drei weiteren Fruchtarten mit hohem Exportpotenzial: Mangos, Drachenfrüchte (Pitahaya) und Litschis.


Zu menschenwürdigen und fairen Bedingungen arbeiten

Neben dem Engagement für qualitativ hochwertige und sichere Lebensmittel hat sich die Metro Group im internationalen Einkauf auch zur Kontrolle menschenwürdiger Arbeitsbedingungen verpflichtet. Sie gehört zu den Gründungsmitgliedern der Business Social Compliance Initiative (BSCI), einem Zusammenschluss europäischer Handelsunternehmen mit dem Ziel der Wahrung grundlegender Arbeitsrechte in der Lieferkette. Der BSCI Code of Conduct fordert unter anderem auch die umweltfreundliche Entsorgung von Abfällen, den sachgemäßen Umgang mit Chemikalien und die Aufbereitung von Abwasser.

In den vergangenen Jahren haben die BSCI-Mitglieder immer wieder feststellen müssen, dass vereinzelt Lieferanten die zugesicherten Standards nicht eingehalten haben. Deshalb wurde ein weltweit gültiges Prüfverfahren entwickelt, das schrittweise für alle Warengruppen eingeführt wird. Die Kontrolle der Lieferanten obliegt hierbei nicht den BSCI-Mitgliedern, sondern externen, unabhängigen Prüfern.

Nicht alle vorgefundenen, teils kulturell bedingten Gegebenheiten lassen sich von heute auf morgen ändern. Darum haben sich die BSCI-Mitgliedsunternehmen nicht nur verpflichtet, ihre Lieferanten zu überprüfen, sondern sie auch bei der Einführung von besseren Arbeitsbedingungen zu unterstützen. Da ein Sozialaudit immer nur eine Momentaufnahme darstellt, geht die Initiative verstärkt neue Wege in der Zusammenarbeit mit Lieferanten, Regierungen und lo­kalen Nichtregierungsorganisationen. Maßgeschneidertes Coaching, die Initiierung von Runden Tischen sowie eine intensive Bewusstseinsbildung tragen dazu bei, dass Lieferanten realistische Chancen haben, langfristig die Arbeitsbedingungen ihres Betriebes zu verbessern.


Qualifikation für Mitarbeiter

An allen asiatischen Standorten wird die Metro Group ihr Vertriebsnetz in den kommenden Jahren weiter ausbauen. Als Arbeitgeber dort lebender Menschen hat sie sich als bedeutender Wirtschaftsfaktor etabliert. In Asien beschäftigt Metro Cash & Carry heute bereits mehr als 13 000 Menschen. Das Unternehmen setzt auch in Führungspositionen auf einheimische Mitarbeiter und deren kontinuierliche Qualifikation.

Um den wachsenden Anforderungen an Know-how und Service in den asiatischen Märkten gerecht zu werden, eröffnete die Metro Group bereits Ende 2004 ein interkulturelles Schulungszentrum in Schanghai. Im „House of Training“ werden die Mitarbeiter auf ihre Tätigkeit in einem der Großmärkte von Metro Cash & Carry vorbereitet. Mitarbeitern eröffnen diese Angebote zusätzliche Perspektiven für eine internationale Karriere in der Metro Group.