Blue Action Fund

Geld zum Schutz der Meere

Zum fünfjährigen Bestehen zieht der Blue Action Fund (BAF) in einem Wirkungsbericht eine positive Bilanz. Die gemeinnützige Stiftung fördert Meeres- und Küstenschutzgebiete und setzt sich für die Sicherung der Lebensgrundlagen der Menschen in den Küstengebieten ein. Der BAF gewährt Nichtregierungsorganisationen, die in Entwicklungsländern tätig sind, gezielt Fördergelder.
Der Blue Action Fund unterstützt die Überwachung von gefährdeten Schildkröten auf den Salomon-Inseln im Südpazifik. Björn Svensson/Blue Action Fund Der Blue Action Fund unterstützt die Überwachung von gefährdeten Schildkröten auf den Salomon-Inseln im Südpazifik.

Bislang hat der Blue Action Fund laut seinem Bericht 43 Millionen Euro in 17 Projekte investiert (siehe hierzu meinen Beitrag auf www.dandc.eu), womit mehr als 350 000 Quadratkilometer Meeresschutzgebiete ausgewiesen oder gesichert wurden. Davon profitierten mehr als 225 000 Menschen an den Küsten Afrikas, Lateinamerikas, Asiens und im Pazifikraum. Dazu gehören Fischer, Mitarbeiter von Schutzgebieten und andere Nutzer der Meeresressourcen.

Förderungswürdig sind nach Angaben des BAF Projekte, die sich für die Bekämpfung der globalen Umwelt- und Klimakrise engagieren. Dazu gehören Maßnahmen, die dem dramatischen Rückgang der biologischen Vielfalt in den Meeren entgegenwirken, die Resilienz gegenüber dem Klimawandel erhöhen und eine nachhaltige Lebensgrundlage für die lokale Bevölkerung schaffen.

In den Ozeanen steckt massives Klimaschutzpotenzial, betont die Stiftung. Jedoch fließe derzeit weniger als ein Prozent der weltweiten öffentlichen Entwicklungshilfe in Meeresschutzmaßnahmen. Die Stiftung hat zum Ziel, „diese große Finanzierungslücke zu schließen“. Sie wurde vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der KfW Entwicklungsbank ins Leben gerufen. Zusätzliche Mittel erhält sie von den Regierungen Schwedens, Frankreichs und Norwegens sowie dem Grünen Klimafonds.

Eines der geförderten BAF-Projekte ist das Primeiras- und Segundas-Schutzgebiet (Primeiras and Segundas Environmental Protected Area – PSEPA), das sich über 200 Kilometer entlang der Küste Mosambiks erstreckt. Das Meeresgebiet beherbergt in seinen Koralleninseln eine vielfältige und einzigartige Meeresfauna und Mangrovenwälder, die wichtige Ökosystemdienstleistungen bieten. Laut BAF-Bericht setzt die Umweltschutzorganisation WWF die Fördergelder von insgesamt 2,2 Millionen Euro für Maßnahmen zum Schutz der PSEPA und für die Schaffung neuer Lebensgrundlagen für die Fischergemeinden an der Küste ein.

Der WWF arbeitet mit den Regierungsbehörden und lokalen Akteuren zusammen, um eine funktionierende Struktur für das Meeresmanagement einzurichten. Dazu gehört der Einsatz von Rangern, die die Einhaltung der Vorschriften kontrollieren. Ihre Zahl stieg nach BAF-Angaben von 9 auf 24. Sie sind unter anderem dafür zuständig, illegale Fischerei, Wilderei und Mangrovenabholzung zu verhindern.

Diese sind ein großes Problem in der Küstenregion und rühren vor allen aus der Armut der Bevölkerung, so der Bericht. Deshalb fördert das WWF-Projekt Praktiken des nachhaltigen Fischereimanagements und sensibilisiert die lokalen Gemeinschaften für nachhaltige Bewirtschaftung. Die Organisation rief 77 so genannte Farmer Field Schools in 19 Dörfern ins Leben sowie 217 Spar- und Darlehensgruppen. Dabei wurden nach Angaben des Reports fast 3000 Frauen, auf denen ein besonderer Fokus liegt, beteiligt und insgesamt 114 452 US-Dollar gespart.

In den Farmer Field Schools erfahren die Bewohner, wie sie Fischaufzuchtgebiete und Mangroven schützen und nachhaltig bewirtschaften können. Das wiederum verbessert die Fangmengen der Fischer und das Einkommen der lokalen Gemeinschaften.

Ein weiteres vom BAF gefördertes Meeresschutzprojekt befindet sich rund um die zu Costa Rica gehörende Insel Cocos Island, die weit vor der Landesküste im Pazifik liegt. In dem Gebiet sind über 1600 Tiere und Pflanzen heimisch. Mit dem Fördergeld von 3,7 Millionen Euro wurde nach BAF-Angaben bereits einiges erreicht – vor allem die Gewinnung von nationalen Behörden sowie zahlreicher anderer Partner für die Durchführung der Maßnahmen.

Erreicht wurde laut Bericht so eine Erweiterung des Meeresschutzgebiets um Cocos Island um 150 000 Quadratkilometer – nun stehen mehr als 30 Prozent der Gewässer Costa Ricas unter Schutz. Auch bei diesem Projekt ist es ein Ziel, die Situation der Küstengemeinden zu verbessern, wozu eine Studie zum Social Progress Index (SPI) durchgeführt werden soll.


Link
Impact report – 5 Years of Blue Action:
https://www.blueactionfund.org/wp-content/uploads/2022/01/Impact-Report_5-Years-of-Blue-Action.pdf


Sabine Balk ist Redakteurin von E+Z/D+C
euz.editor@dandc.eu

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