Biodiversität
Es muss mehr Meeresschutzzonen geben
Der Schutz der Vielfalt maritimer Arten ist zudem im UN-Übereinkommen über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity – CBD) verankert (siehe Sundus Saleemi im Schwerpunkt des E+Z/D+C e-Paper 2021/11). 2010 wurden auf der CBD-Vertragsstaatenkonferenz im japanischen Aichi 20 Ziele verabschiedet. Das 11. Aichi-Biodiversitätsziel war es, bis 2020 „mindestens 17 Prozent der Land- und Binnengewässerflächen und zehn Prozent der Küsten- und Meeresgebiete – vor allem die für biologische Vielfalt und Ökosystemdienste besonders bedeutenden Gebiete“ – zu erhalten. Es wurde nicht erreicht.
Derzeit stehen laut UN World Database of Protected Areas nur 7,7 Prozent der globalen Meeresfläche unter Schutz. Ein im Auftrag des CBD-Sekretariats erstellter Bericht bestätigt diesen unbefriedigenden Trend.
Die gemeinnützige Washingtoner Organisation Conservation International nennt fünf zentrale Kriterien für erfolgreiche Meeresschutzgebiete:
- komplettes Fischfang-Verbot, um uneingeschränktes Ablaichen zu ermöglichen,
- effektive Kontrollen,
- etwa 100 Quadratkilometer große Flächen,
- die Nähe zu anderen Schutzgebieten, weil so Austausch möglich ist,
- langfristiger Schutz, da Biodiversität mit der Zeit zunimmt.
Studien zeigen, dass Schutzgebiete zur Gesundheit der Korallenriffe beitragen und helfen, Fischbestände auch außerhalb der Schutzzonen wieder aufzufüllen.
Die Blue Nature Alliance, ein Dachverband von NGOs und multilateralen Organisationen, fordert den schnellen Schutz von mehr Ozeanfläche und will bis 2025 weitere 18 Millionen Quadratmeter Schutzgebiete errichten. Wichtige Regionen sind unter anderem das Südpolarmeer der Antarktis, die Lau-Seenlandschaft der Fidschi-Inseln sowie die Seychellen und der erweiterte westliche Indische Ozean.
Wanjohi Kabukuru ist ein kenianischer Journalist, der sich auf Umweltfragen spezialisiert hat.
wkabukuru@gmail.com
@WanjohiK