Entwicklung und
Zusammenarbeit

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Soziales Engagement

Mit Bildung die Welt erhellen

Frank Masanta aus Sambia stammt selbst aus schwierigen Verhältnissen. Er engagiert sich als Social Entrepreneur und Bildungsaktivist und gründete 2011 die Sun-spring Charity School im Ng’ombe Township in Lusaka. Dort hat er bereits mehreren hundert benachteiligten Kindern eine Bildungschance geboten Er beschreibt, wie er sich engagiert und was ihn motiviert.
Frank Masanta gründete die Sun-spring Charity School in einem Armenviertel in Lusaka. Masanta Frank Masanta gründete die Sun-spring Charity School in einem Armenviertel in Lusaka.

Ich bin als eines von 12 Kindern meiner Familie 1981 in Ndola geboren und in Lusaka aufgewachsen. Mein Vater ließ sich von meiner Mutter scheiden, als ich noch ein Baby war. Er kümmerte sich kaum um mich und investierte nicht in meine Ausbildung. Ich war nicht gut in der Schule und habe die 12. Klasse mit einem allgemeinen Zeugnis abgeschlossen. Mein Vater ist Automechaniker, aber ich habe mich nie für diesen Beruf interessiert, obwohl er oft die Autos der Kunden zu Hause reparierte und ich ihm dabei half. Nach der Prüfung für die 12. Klasse verließ ich das Haus, weil ich unabhängig sein wollte. Ich heiratete 2002.

Die Idee, eine Schule zu eröffnen, kam dadurch, dass ich meine eigenen Kinder aufgrund finanzieller Schwierigkeiten nicht zur Schule schicken konnte. Außerdem wollte ich anderen Kindern, denen es ähnlich wie meinen geht, helfen (siehe dazu auch meinen Beitrag im Schwerpunkt des E+Z/D+C e-Paper 2019/09). Also beschloss ich, eine Schule zu eröffnen, an der ich und meine Frau selbst unterrichten. Durch kleine Gebühren der Schüler wollten wir Miete, Bücher, Möbel und Unterrichtsmaterial bezahlen. Die Lehrer sind Freiwillige mit Stipendien, die ihre täglichen Ausgaben decken, aber keinem vollen Einkommen entsprechen. Langfristig ist der Plan, ausgebildete Lehrer zu beschäftigen, die die Schule weiterführen und Partnerschaften und Unterstützung durch Unternehmen suchen sollen.

Ich wählte Ng’ombe als Ort, weil wir früher dort wohnten und weil ich dort ein als Schule geeignetes Gebäude gefunden habe. Ng’ombe ist ein armes Viertel mit hoher Bevölkerungsdichte. Es gibt dort zwei staatliche Schulen, an denen der Unterricht zwar kostenlos ist, aber die Eltern dennoch so viel anschaffen müssen – wie Bücher oder Schuluniformen –, dass sich arme Familie das nicht leisten können.

Nach einer Weile erkannte ich, dass man auch Unternehmer sein muss, um eine Schule zu betreiben. Leider kann ich von der Sun-spring Charity School nicht leben. Wir kämpfen sogar darum, alle Betriebskosten zu decken. Ich lebe von einem kleinen Unternehmen namens Think Global Services, mit dem ich Geschäfte tätige, wie die Herstellung von Visitenkarten. Für die Sun-spring Charity School versuche ich immer wieder neue Einnahmen zu beschaffen.

So habe ich bereits einige Märsche in Sambia organisiert und bin bereits mehr als 1000 Kilometer gelaufen, um Gelder für Bildung zu sammeln und das Bewusstsein für das Recht auf Bildung und für nachhaltige Entwicklung zu stärken. Während und nach den Märschen habe ich mich mit Wirtschaftsführern und Ministern getroffen, damit sie sich für Bildung für alle sowie für Investitionen und Partnerschaften für Bildung einsetzen.

Ich arbeite auch an verschiedenen Projekten, um Jugendliche durch Unternehmertum zu stärken. Außerdem organisiere ich derzeit den „SDGs&Climate Action Walk“, einen 915 Kilometer langen Marsch im März 2020, um das Bewusstsein für die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu schärfen. Ich will die Mittel für den Bau einer Schule gewinnen und für die Pflanzung von einer Million Bäumen bis 2030 als Teil einer Klimaaktion.

Zu meinem Handeln motiviert mich ganz einfach Menschlichkeit. Ich bin Humanist und Christ, und was ich tue, geschieht aus Liebe. Ich glaube daran, was Muhammad Ali sagte: „Der Dienst am Nächsten ist die Miete, die man für sein Zimmer hier auf der Erde bezahlt.“ Ich glaube fest an Bildung. Sie ist das Licht, mit dem man helfen kann, die Welt zu erhellen.

Für die Zukunft wünsche ich mir, ein erfolgreicher Unternehmer und Weltbürger zu sein. Mein Ziel ist es, Geld zu sammeln und Partnerschaften für Bildung aufzubauen. Damit möchte ich mehr Schulen bauen, um mehr Kindern besonders in unterversorgten ländlichen Gebieten Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Und ich möchte ein Umweltschützer sein. Die Welt steht vor noch nie dagewesenen Herausforderungen wie dem Klimawandel, der dringend kollektive Maßnahmen erfordert.


Frank Masanta Jr. ist ein Bildungsaktivist in Sambia. Seine Sun-spring Charity School in Lusaka bietet Vor- und Grundschulbildung für mehr als 100 Mädchen und Jungen.
frankmasanta.jr@gmail.com